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Sielenbach: Sielenbach macht Schulden, doch ein Spielplatz ist noch drin

Sielenbach

Sielenbach macht Schulden, doch ein Spielplatz ist noch drin

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    Diesen Spielplatz in Schmiechen im Landkreissüden hat die Firma „Gemeinsam Gestalten“ aus Olching geplant. Sie wurde auch mit dem Gemeinschaftsprojekt in Tödtenried beauftragt.
    Diesen Spielplatz in Schmiechen im Landkreissüden hat die Firma „Gemeinsam Gestalten“ aus Olching geplant. Sie wurde auch mit dem Gemeinschaftsprojekt in Tödtenried beauftragt. Foto: Katharina Velt (Archivbild)

    Das meiste Geld steckt die Gemeinde Sielenbach in diesem Jahr in den Neubau der Ecknachbrücke Richtung Schafhausen. Rund eine Million Euro kostet das Bauvorhaben. Finanziell werden die Zeiten auch für diese Kommune, die lange schuldenfrei war, schwieriger. Um die geplanten Investitionen von knapp drei Millionen Euro stemmen zu können, räumt die Gemeinde ihr Sparkonto leer und nimmt einen Kredit auf. Der Gemeinderat stimmte in seiner Sitzung am Mittwoch dem Haushalt zu.

    Vorgesehen sind in diesem Jahr auch etwa 60.000 Euro für einen neuen Naturspielplatz in Tödtenried. Die Anregung zu einem Gemeinschaftsplatz war von den Tödtenriedern selbst gekommen. Ein Spielplatz sei ihnen ein besonderes Anliegen gewesen, sagte Bürgermeister Heinz Geiling. Der Standort soll der frühere Holzplatz am Schröttenloher Weg sein. Gebaut werden soll er in der ersten Juni-Woche als ein Gemeinschaftsprojekt, bei dem Helferinnen und Helfer aus dem Ort mit der Firma „gemeinsam gestalten“ aus Olching zusammenarbeiten.

    Als Hauptmaterial wird Holz verwendet, damit der Spielplatz so naturnah wie möglich wird. Der bestehende Bolzplatz bleibt erhalten, wird aber etwas verkleinert. Für rund 54.000 Euro beauftragte der Gemeinderat die Olchinger Firma mit dem Bau. Die Firma Schmaus bekam den Auftrag für die Baggerarbeiten. Am Donnerstag, 20. Februar, wird der Gemeinderat das Projekt um 19 Uhr in den Vereinsstub’n in Tödtenried vorstellen. Geiling betonte: „Jede ehrenamtliche Stunde und Leistung kommt der Dorfgemeinschaft und damit der Gestaltungsmaßnahme zugute.“

    Die Gemeinde Sielenbach reduziert ihre Investitionen

    Bei der Kalkulation des Haushaltes hatte Kämmerer Markus Treffler auf eine sparsame Haushaltsführung geachtet. Nach den Personalkosten ist die Kreisumlage der zweitgrößte Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt. Durch die gesunkene Steuerkraft der Gemeinde im Jahr 2023 falle sie trotz Erhöhung des Hebesatzes mit 1,07 Millionen Euro deutlich geringer aus als im Vorjahr (1,65 Millionen Euro), sagte der Kämmerer. Nachdem die Steuerkraft im vergangenen Jahr wieder höher war, geht er davon aus, dass die Gemeinde bei der Kreisumlage im nächsten Jahr „sauber mehr zahlen“ muss. Wahrscheinlich werde es dann auch keine Schlüsselzuweisungen mehr geben, vermutete Treffler.

    Die Ecknachbrücke nach Schafhausen (Sielenbach) muss erneuert werden. Auch die Fahrbahn wird verbreitert.
    Die Ecknachbrücke nach Schafhausen (Sielenbach) muss erneuert werden. Auch die Fahrbahn wird verbreitert. Foto: B. Herrmann (Archivbild)

    Bei den geplanten Investitionen hat reduzierte Treffler die Ausgaben gegenüber dem Vorjahr um knapp 18 Prozent auf 2,9 Millionen Euro. Die größte Investition ist mit einer Million Euro der Neubau der Ecknachbrücke nach Schafhausen mit dem Bau eines Geh- und Radweges sowie der notwendigen Verlegung einer Wasserleitung. Vom Freistaat gibt es dafür rund 400.000 Euro Zuschuss. In den kommenden Jahren stehen Sanierungsarbeiten am gesamten Abwasserbeseitigungsnetz der Gemeinde an, die voraussichtlich etwa eine Million Euro kosten werden. Dafür sind seit 2024 bis zum Jahr 2028 jeweils 250.000 Euro eingeplant.

    Sielenbach schafft Lichtpunkte für den Katastrophenfall

    Im Rahmen des Katastrophenschutzes erhält jeder Ortsteil einen sogenannten Lichtpunkt, um Bürgern bei einem länger andauernden Stromausfall ein warmes Essen und eine beheizte Unterkunft zu ermöglichen. Dafür werden das Rathaus in Sielenbach (13.000 Euro) und die Schule in Tödtenried (10.000 Euro) aufgerüstet. Die gemeindlichen Feuerwehren erhalten einen mobilen Hochwasserschutz (12.000 Euro). 30.000 Euro sind für die Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen vorgesehen. In Sielenbach und Tödtenried sind für Entwicklung zweier Baugebiete insgesamt 270.000 Euro eingeplant.

    Zusätzliches Geld auf das Sparkonto kann die Gemeinde heuer nicht einzahlen. Im Gegenteil. 937.800 Euro werden aus der Rücklage entnommen. Das sei „so gut wie alles, was wir auf dem Sparbuch haben“, sagte der Kämmerer. Außerdem musste er für den Ausgleich des Haushalts einen Kredit über 630.000 Euro einplanen. Laut Finanzplan ist auch in den kommenden Jahren eine Darlehensaufnahme notwendig, teilte Treffler mit. Zum Jahresende liegt die Pro-Kopf-Verschuldung der bis jetzt schuldenfreien Gemeinde bei 329,99 Euro, bis Ende 2028 wird sie laut aktueller Planung auf 704,13 Euro steigen.

    Sanierung Lehrerwohnhaus Das Dach des Lehrerwohnhauses in Sielenbach soll neu eingedeckt und die Kamine zurückgebaut werden. Außerdem ist die Installation einer Photovoltaikanlage geplant. Um die Angebote prüfen zu können, stellte der Gemeinderat den Tagesordnungspunkt zurück.

    Bürgerversammlung Die Bürgerversammlung der Gemeinde findet am Freitag, 21. März, um 19 Uhr im Sportheim in Sielenbach statt.

    Zahlen aus dem Sielenbacher Haushalt

    • Gesamtvolumen: 8,74 Millionen Euro; Verwaltungshaushalt 5,84 Millionen Euro (2024: 4,88 Millionen Euro); Vermögenshaushalt 2,9 (5,38) Millionen Euro.

      Verwaltungshaushalt
    • Wichtige Einnahmen Zuführung vom Vermögenshaushalt 484.500 Euro, Anteil an Einkommenssteuer 1,62 Millionen Euro, Gewerbesteuer 1,8 Million Euro (Hebesatz 320 Prozent), Grundsteuer A und B 169.500 Euro (Hebesatz A 370 Prozent, B 210 Prozent), Schlüsselzuweisung 422.800 Euro, Kanalgebühren 283.700 Euro.
    • Wichtige Ausgaben Kreisumlage 1,07 Millionen Euro, VG-Umlage 332.000 Euro, Schulverbandsumlage 418.700 Euro.

      Vermögenshaushalt
    • Wichtige Einnahmen Entnahme aus Rücklagen 937.800 Euro, Kreditaufnahme 630.000 Euro
    • Wichtige Ausgaben Neubau Ecknachbrücke eine Million Euro, Grundstückskäufe 307.000 Euro, Planung neuer Baugebiete 270.000 Euro, Kauf von Ausgleichsflächen 150.000 Euro, Rückhaltebecken in beiden Ortsteilen 56.000 Euro, Fotovoltaik-Anlagen auf der Schule in Tödtenried und dem Kinderhaus 50.000 Euro, Dachsanierung Lehrerwohnhaus 50.000 Euro.
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