Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Zu schade für einen Solarpark? Affing sucht geeignete Flächen

Affing

Wo ist Platz für einen Solarpark? Affing legt Regeln fest

    • |
    • |
    • |
    Am Burgstall am Ortsausgang von Sielenbach in Richtung Aichach ist dieser Solarpark zu finden. Die Energiebauern GmbH wollen nun zwei weitere Solarparks im Gemeindegebiet bauen.
    Am Burgstall am Ortsausgang von Sielenbach in Richtung Aichach ist dieser Solarpark zu finden. Die Energiebauern GmbH wollen nun zwei weitere Solarparks im Gemeindegebiet bauen. Foto: Erich Echter

    Auf welchen freien Flächen möchte die Gemeinde Affing Solarparks zulassen? Wo ist ihr der Boden zu wertvoll für ein solches Projekt? Fragen wie diese will die Kommune nicht erst klären, wenn ein erster Antrag auf Bau einer Freiflächen-Photovoltaikanlage auf dem Tisch liegt. Sie legt lieber im Vorfeld Kriterien fest. Dabei geht es unter anderem um den Abstand zur Wohnbebauung.

    Die Kommune will das Thema, wie Bürgermeister Markus Winklhofer jüngst im Gemeinderat erklärte, „systematisch angehen, um nicht beliebig zu wirken“. Ziel ist ein Kriterienkatalog für eine einheitliche Vorgehensweise. Die Gemeinde beauftragte damit das Institut für Energietechnik GmbH (IfE). Projektbearbeiter Lennard Stein führte den Gemeinderat in die Thematik ein.

    Das Ziel ist es, potenzielle Flächen zu veröffentlichen, „damit die Interessenten Bescheid wissen“, erklärte Stein. Dabei wird auch der Abstand zur Wohnbebauung festgeleg. Das Institut hat mit verschiedenen Werten gespielt. Bei 50 Metern Abstand kämen vom knapp 3000 Hektar großen Gemeindegebiet etwa 50 Prozent infrage. Bei 300 Metern wären es über 750 Hektar und bei 500 Metern knapp 320 Hektar. Beschränkt man sich auf Böden mit sehr geringer bis geringer Ertragsfähigkeit, würden beim geringsten Abstand rund 330 Hektar übrig bleiben, bei mittleren 170 und beim größten Abstand 70 Hektar. Letzteres entspricht 2,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche.

    Sind gute Böden zu schade für einen Solarpark?

    Das Thema Ertragsfähigkeit der Böden könnte bei der Festlegung der Kriterien eine große Rolle spielen. Das ließ bereits Josef Tränkls Wortmeldung anklingen. Der Landwirt bekannte, dass ihn diese Frage in eine Zwickmühle bringt. Ihm persönlich seien gute Flächen zu schade für Solarparks. Doch letztlich müsse der Eigentümer selbst entscheiden, „ob er seinen guten Acker verbauen lassen möchte“.

    Die Gemeinde kann noch viel mehr Kriterien festlegen. Etwa, dass eine Bürgerbeteiligung möglich sein muss für eine regionale Wertschöpfung. Oder dass ein Unternehmen, das einen Solarpark bauen möchte, den Sitz in der Kommune haben muss, um Steuereinnahmen zu erzielen. Stein schlug auch vor, Agri-Photovoltaikanlagen zu bevorzugen.

    Der Kriterienkatalog soll in einer späteren Sitzung festgelegt werden. Der Gemeinderat einigte sich aber bereits darauf, dass 50 Meter Abstand zu wenig und 500 zu viel sind. Das IfE soll Vorschläge für 200, 300 und 400 Meter unterbreiten. Eine Frage wird auch sein, ob die Gemeinde eine Obergrenze festlegen will. Ein politisch formuliertes Ausbauziel liegt bei drei bis fünf Prozent. Das wären in Affing 90 bis 150 Hektar. Auf einem Hektar ist eine Spitzenleistung von einem Megawatt möglich, erläuterte Stein auf Frage von Markus Jahnel.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden