
Heimatverein in Dießen nach 30 Jahren erstmals ohne Thomas Raff

Plus Bei den Neuwahlen werden im Heimatverein in Dießen viele Positionen neu besetzt. So geht es nach dem Generationswechsel weiter.
Generationswechsel beim Heimatverein Diessen: Nach 30 Jahren tritt mit dem Bildhauer Matthias Rodach ein neuer Vorsitzender in die Fußstapfen des Kunsthistorikers Dr. Thomas Raff. Der 74-jährige langjährige Vorsitzende konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht an der ersten Jahresversammlung des Kulturvereins nach Corona teilnehmen. Sie fand am Freitag im Wirtshaus am Kirchsteig in St. Georgen statt. Eine Botschaft überbrachte sein Bruder Florian Raff: „Thomas wünscht allen einen vergnüglichen Abend und einen wunderbaren neuen Vorstand.“
Die neue Generation gab ihr Bestes, diese Hoffnung zu erfüllen. Ämter und Referate wurden kreativ besetzt. Alle Wahlvorschläge wurden von den 39 Mitgliedern, die zur Jahresversammlung gekommen waren, angenommen und mit 37 bis 39 Stimmen gewählt.
Der Heimatverein will sich mit anderen Vereinen vernetzen
Matthias Rodach, in Dießen bekannt als Schöpfer des "Diez" am Untermüllerplatz, berichtete, dass er nach seinem Umzug an den Ammersee im Jahr 2005 schnell gemerkt habe, „wer in Dießen die Instanz für Kultur und Kunst ist“. Vor eineinhalb Jahren habe ihm Thomas Raff angeboten, seine Nachfolge zu übernehmen. Erst habe er sich diese arbeitsintensive Tätigkeit nicht vorstellen können, doch durch die Splittung der Aufgaben in Referate verteile sich die nun Arbeit auf mehrere Schultern.
Für Interesse sorgte auch die Vernetzung des Zweiten Vorsitzenden Jörg Kranzfelder mit dem Verein Freie Kunstanstalt, wo Kranzfelder ebenfalls Zweiter Vorsitzender ist. Die Freie Kunstanstalt habe der Gemeinde ein Nutzungskonzept für die Huber-Häuser an der Johannisstraße vorgelegt. Es gehe unter anderem darum, junge Kreative, die nach ihrer Ausbildung nach Dießen zurückkehren möchten, bezahlbare Ateliers oder Werkstätten zur Verfügung zu stellen. „Es ist unsere Aufgabe, dem demografischen Wandel entgegenzuwirken und dafür zu sorgen, dass Dießen auch für junge Leute attraktiv bleibt“, betonte Kranzfelder.
Es gibt ein neues Referat für Musik
Die Öffentlichkeitsarbeit, die seit 25 Jahren Uschi Radaj leistete, übernimmt nun die junge Kunsthistorikerin Clara Gensbaur-Shao, als Schriftführerin wurde die Wort- und Installationskünstlerin Nue Ammann im Amt bestätigt, das Referat Theater übernimmt die Schauspielerin, Regisseurin und Journalistin Katalin Fischer, die Ausstellungen im Taubenturm koordiniert in Zukunft die Bildhauerin Katharina Andress, das neue Referat Musik übernimmt Annette Rießner. Seit 2016 organisiert die Akkordeonspielerin Hauskonzerte unter dem Dach des Heimatvereins. Rießner ist auch Vorsitzende des Vereins „Freunde der Dießener Münsterkonzerte“, und kann sich eine Zusammenarbeit beider Vereine gut vorstellen.
Aufbruchstimmung herrscht auch im Weihnachtsmarkt-Team um Julia Rieß, die den Markt 2019 erstmals organisiert hatte. Grünes Licht für den Weihnachtsmarkt 2021 signalisierte Bürgermeisterin Sandra Perzul, die bei der Jahresversammlung auch ihren Antrag auf Mitgliedschaft im Verein ausfüllte.
Es ist unmöglich, alle Leistungen von Thomas Raff aufzuzählen
Ein „Haus des Jahres“ werde es 2021 nicht geben, erklärte Schriftführerin Nue Ammann. Allerdings freue sich der Heimatverein über Vorschläge für ein Haus des Jahres 2022, die spätestens bis zur nächsten Jahresversammlung im März vorgelegt werden können.
Immer wieder während der Versammlung kehrte das Gespräch zum früheren Vorsitzenden Thomas Raff zurück. Der neue Vorstand habe intensiv darüber nachgedacht, wie man dessen Engagement für den Heimatverein würdigen könnte, betonte Nue Ammann. Aber es sei unmöglich, alles aufzuzählen, was er geleistet habe. Deshalb regte Ammann im Kreis der Mitglieder an, persönliche Erinnerungen an den beliebten Vorsitzenden in vielfältiger Form zu dokumentieren. Nue Ammann erinnert sich gerne an eine Theaterprobe mit Thomas Raff und an einen Satz, der viel über ihn und die meisterhafte Leichtigkeit und launige Stimmung erzählt, die er auch bei den Hauptversammlungen des Heimatvereins immer wieder herstellen konnte: „Die größte Schwierigkeit ist, dass ich am brillantesten spreche, wenn ich nicht vorbereitet bin“, habe Raff damals ganz uneitel zu ihr gesagt.
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