Mit dem Frühling kommen die Störche
In Raisting klappert es schon kräftig in den Horsten im Gemeindegebiet, denn: die Störche sind wieder da.
Seit ein paar Tagen ist schon richtig was los auf Raistings Gebäudedächern, Bäumen und Lichtmasten. Mit den höheren Temperaturen sind die Störche zurückgekommen ins Dorf und haben in den 17 vorhandenen Horsten bereits größtenteils ihren Sommersitz bezogen. Viele davon waren in den vergangenen Jahren schon zur Brut in der Gemeinde. Das kann man an den Ringen einiger Störche ablesen. Mit wie vielen Tieren der Landesbund für Vogelschutz (LBV) in diesem Jahr rechnet, darüber gibt Wolfgang Bechtel Auskunft.
Am Donnerstag hat er eine Erkundungsrunde durch Raisting gedreht. Der Weißstorchbeauftragte des LBV, Kreisgruppe Garmisch-Partenkirchen/Weilheim-Schongau, hat dabei mit seinem Spektiv die vorhandenen Horste in Augenschein genommen und festgestellt, dass die meisten Störche schon zurückgekommen sind aus dem wärmeren Süden. 31 Tiere hat er insgesamt gezählt, fehlen drei, bis alle vorhandenen Nistplätze belegt sind. Ein Nistplatz auf einem Dach in der Pähler Straße musste entfernt werden, um dem Kaminkehrer Platz zu machen. Das Storchenpaar, das diesen Horst bewohnte, muss sich nun eine neue Wohnung für die Sommerfrische suchen.
Sollten weitere Tiere in das Dorf kommen, müssen sich auch diese selbst um einen sicheren Schlafplatz kümmern und eine Brutstätte bauen. Denn der LBV wird keine weiteren Horste auf Hausdächer setzen. "Raisting hat schon viele Horste und die Weißstörche stehen nicht mehr auf der Roten Liste", das heißt, sie sind in ihrem Bestand nicht mehr bedroht, erklärt Bechtel, warum eine Ausdehnung der Storchenkolonie nicht vorgesehen ist. Natürlich kann es trotzdem sein, dass sich weitere Störche in Raisting ansiedeln. Bechtel rechnet sogar mit ein paar Neuzugängen, weil die Störche dort "leicht ans Futter kommen". Das liegt daran, dass es noch einige landwirtschaftliche Betriebe im Ort gibt und daran, dass "immer irgendwo gemäht wird". So finden die Störche leichter Würmer und Insekten und können dann auch Mauslöcher besser einsehen.
Die Ansiedlung weiterer Horste kann auch ohne die Unterstützung durch Menschenhand gelingen. Auf Stallentlüftungen auf landwirtschaftlichen Gebäuden etwa. Zudem kann es sein, dass sich im Sommerhalbjahr auf den Feldern rund um Raisting weitere Störche aufhalten, die dieses Jahr noch nicht brüten. Denn das Brutjahr 2020 war witterungsbedingt äußerst günstig. 46 Jungstörche wurden in Raisting flügge und traten den Zug gen Süden an. Viele der Tiere werden auch dieses Jahr zurückkommen und hier das Sommerhalbjahr verbringen. "Sie werden in den Filzen zwischen Ammersee und Weilheim wieder Trupps bilden. Es kann sein, dass einige erst im Mai kommen." Weil sie noch nicht brüten, machen sie den älteren Störchen die Nistplätze jedoch nicht streitig.
Auch in Pähl hat Bechtel bereits einen Storch gesehen. Er hat vergangenes Jahr erstmals in einer Linde in der Ammerseestraße gebrütet, erinnert er.
Wer mehr über die Störche in der Region erfahren möchte, findet aktuelle Infos und die Standorte der Horste auf der Internetseite des LBV Garmisch-Partenkirchen/Weilheim-Schongau (Naturschutz, Arten schützen, Vögel, Weißstorch, die große Weißstorchkarte). Oder kann sich den 12. Juni vormerken. Dann bietet Bechtel mit Iffi Fritsche vom LBV eine Storchenführung an und wandert mit den Teilnehmern von Horst zu Horst. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Bahnhof Raisting.
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