Neuer Plan für die Eselfarm in Pähl
In den Konflikt um den Abriss oder die Privilegierung des Hofes schaltet sich nun Dr. Thomas Goppel ein. Der Politiker strebt eine baldige Lösung in der verfahrenen Angelegenheit an. Er fordert eine saubere Sachentscheidung.
44 Jahre Erfahrung im bayerischen Landtag, CSU-Staatsminister für Landesentwicklung und Umwelt, dann für Wissenschaft, heute unter anderem Vorsitzender des Landesdenkmalrats sowie der Senioren-Union. Dr. Thomas Goppel lebt in Eresing und kennt sich aus am Ammersee. Jetzt setzt er sich für die Pähler Eselfarm ein, besuchte schon einige Mal das Anwesen von Anahid Klotz und Gerhard Gregori. Die Existenz ihrer kleinen Landwirtschaft ist gefährdet. Seit vielen Monaten ringen sie um das weitere Bestehen (wir berichteten).
Die entscheidende Frage dabei ist wohl, ob die Eselfarm als landwirtschaftlicher Betrieb anerkannt wird, eine Privilegierung für den Außenbereich bekommt. Dieser Meinung ist Michael Kaiser vom Landwirtschaftsministerium, er erteilte die Privilegierung, die jedoch für das Landratsamt Weilheim-Schongau nicht bindend ist. Es sieht in der Arbeit von Klotz und Gregori ein Gewerbe und damit keine Berechtigung zur Privilegierung. Rainer Schömig, Leiter des Amts für Bauen und Umwelt, ist mit dem Fall befasst.
Um Klarheit zu schaffen und eine baldige Lösung für die Eselfarm zu finden, kommt nun Dr. Goppel hinzu - quasi als externe Instanz und Mediator. Vielleicht wirkt er in den festgefahrenen Verhandlungen wie ein Katalysator. Im Gespräch mit dem Ammersee Kurier sagte er, für ihn gehören Rinder, Schafe und Esel zur Landwirtschaft, somit wäre die Privilegierung gegeben. Er sei daher für den Erhalt der Eselfarm, doch man müsse "zu einer sauberen Sachentscheidung kommen", einen Kompromiss finden, dem alle zustimmen könnten. Er entwickelte einen Stufenplan und will in zwei Monaten zu einer Entscheidung kommen.
Im ersten Schritt würden sich Rainer Schömig und Johannes Mohr, Rechtsanwalt von Klotz und Gregori aus München, zu einem "Vorgespräch und einer Bestandsaufnahme" treffen. Dann kämen Goppel und Michael Kaiser hinzu, um einen Kompromissvorschlag zu entwerfen. Schließlich wäre es an der Landrätin Andrea Jochner-Weiß, sich der Sache anzunehmen. Sie hätte schon signalisiert, so Dr. Goppel, eine Lösung zugunsten der Eselfarm würde an ihr nicht scheitern, sollten die Voraussetzungen dafür gegeben sein. Würde jedoch der Abriss der Eselfarm beschlossen, gehe die Sache an die Regierung von Oberbayern, führte er weiter aus. Und dann dauere es wieder, das Thema bliebe dem Landkreis noch länger erhalten.
Der CSU-Landtagsabgeordnete Berthold Rüth aus Unterfranken sagte der Heimatzeitung, auch der Petitionsausschuss, der sich mit der Eselfarm beschäftige und in dem er Berichterstatter sei, werde sich den Kompromissvorschlag ansehen. "Das Landratsamt braucht ein Signal, dass die Betreiber der Eselfarm kompromissbereit sind und Änderungen mittragen."
Was geändert werden müsse, liege auf dem Tisch, womit er zum Beispiel die WC-Situation meint. Eine Privilegierung sieht Rüth dann gegeben, wenn derjenige, der die Landwirtschaft betreibt, damit nachweislich seine Existenz sichert. Ob das hier der Fall ist, ließe sich doch klären. Oder ist die erfolgte "Sanierung" des Hof-Hauses das Zünglein an der Waage? Dr. Goppel bezweifelt das, denn Klotz und Gregori hätten nicht ohne Baugenehmigung einen Stock aufgesetzt, wie das Landratsamt meint. Der Stock sei bei der Dachsanierung nur um 20 Zentimeter gewachsen, es handele sich somit nicht um einen "Schwarzbau".
Welche Mindestanforderungen an Gebäude und Infrastruktur gestellt und welche Änderungen notwendig würden, wäre dann im letzten Schritt zu vereinbaren, wenn die Landrätin mit den erarbeiteten Vorschlägen einverstanden ist. Goppel ist zuversichtlich: "Ein Kompromiss lässt sich finden."
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