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Serie
16.05.2021

Im Einsatz für die Menschenrechte

Prof. Dr. Norbert Dieringer aus Pähl ist aktives Mitglied bei Amnesty International. Bei seiner Arbeit in der Ortsgruppe Ammersee tritt er für die Rechte von Menschen ein.
Foto: Petra Straub

Amnesty International ist die größte Menschenrechtsorganisation der Welt. Auch am Ammersee gibt es Mitglieder, die sich für Mitmenschen einsetzen, die sie überhaupt nicht kennen. Einer davon ist Prof. Dr. Norbert Dieringer aus Pähl.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) feiert am 28. Mai das 60-jährige Bestehen. Auch am Ammersee gibt es seit elf Jahren eine engagierte Gruppe mit Mitgliedern aus der Marktgemeinde Dießen und Umgebung, die sich für die Rechte von Mitmenschen in aller Welt einsetzen.Der Ammersee Kurier stellt einige Mitglieder in einer Serie vor, die darüber berichten, welche Beweggründe sie haben, sich in der Gruppe zu engagieren und wlche Erfolge sie schon erzielt haben. Heute: Prof. Dr. Norbert Dieringer aus Pähl.

Prof. Dr. Norbert Dieringer war nach dem Studium der Tiermedizin und Biologie an der LMU München in New York, Zürich und Frankfurt in der Hirnforschung tätig. Nach seiner Rückkehr nach München in den 1980er-Jahren ist der gebürtige Bade Amnesty International beigetreten. "Seitdem bin ich gerne dabei", bestätigt Dieringer. Nach 15 Jahren in Riederau und drei Jahren in Dießen hat er seinen Wohnsitz vor ein paar Jahren in der Gemeinde Pähl verlegt, wo er mit Frau und Hund Miro lebt. Geboren ist er 1941 - für ihn Auftrag genug, mitzuwirken, dass sich die Ereignisse der Nazi-Zeit nicht wiederholen.

Begonnen hat er die aktive Mitarbeit bei AI im Jahr 2003 bei einer deutschlandweiten Organisation, der er immer noch angehört. Seit der Gründung von AI Ammersee wirkt er zudem in der Ortsgruppe mit und organisiert vor Ort die "Aktion des Monats".

Von der Zentrale in London stammten jeweils drei Vorschläge zu Menschenrechtsverletzungen, mit denen sich die Ortsgruppen auseinandersetzen und für deren Opfer sie sich einsetzen. Über die Niederlassung in Berlin landen die Vorschläge in Dieringers E-Mail-Postfach. "Die Mehrheit entscheidet, welcher Fall unterstützt wird." In diesem Monat geht es um Yu Wensheng. Der über China hinaus bekannte Menschenrechtsanwalt hat bereits viele Angeklagte in Fällen von Menschenrechtsverletzungen vertreten. Nun werde er selbst wegen "Anstiftung zur Untergrabung der Staatsgewalt" verurteilt und inhaftiert, heißt es auf der Homepage der AI-Ortsgruppe. Im Gefängnis in Nanjing sei der Mann etwa 1000 Kilometer vom Wohnort seiner Familie entfernt und könne deshalb nicht besucht werden. In der Haft sei er gefoltert und misshandelt worden, weshalb sich sein Gesundheitszustand deutlich verschlechtert habe. Diese Infos hat AI von Frau Xu Yan, die am 5. Februar mit Yu Wensheng eine halbe Stunde per Video-Call sprechen konnte.

Dießen unterstützt den Häftling durch das Veröffentlichen des Falls - und mit Unterschriftenaktionen in sogenannten "Briefen gegen das Vergessen". Dabei greift die Organisation Fälle auf, für die sie sich bereits in der Vergangenheit eingesetzt hat, und baut weiteren Druck auf. Das funktioniert folgendermaßen: Dieringer oder ein anderes Mitglied der Ammersee-Gruppe fasst die Informationen knapp und leserfreundlich zusammen, veröffentlicht sie auf der Website und in der Presse und legt die Briefe zur Unterschrift in Geschäften und in der Dießener Markthalle aus. "Die unterschriebenen Briefe werden anschließend an eine Regierung oder ein Gefängnis verschickt", sagt Dieringer. Im Falle Yu Wenshengs ist es der Direktor der Haftanstalt von Nanjing, der aufgefordert wird, sicherzustellen, dass der Menschenrechtsanwalt nicht weiter gefoltert und misshandelt wird und Zugang zu angemessener Ernährung und medizinischer Versorgung sowie einem Rechtsbeistand seiner Wahl und seiner Familie erhält. Ob die Briefe dem Gefangenen helfen? Meist schon, sagt Dieringer. Denn sie seien die Grundlage für Gespräche.

"Amnesty International lebt davon, dass die Organisation einen guten Ruf hat", deshalb würden Informationen über Menschenrechtsverletzungen "immer doppelt gecheckt." Sogenannte Researcher (Forscher) prüften die Lage vor Ort und berichteten anschließend, erklärt Dieringer. Sie würden auch Vertretern des entsprechenden Staates vorgestellt, der ebenfalls gehört werde. "Die meisten Staaten akzeptieren das, denn die Regierungen sind auch daran interessiert, ihre Geschichte zu erzählen." Von AI behandelt werden ausschließlich schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen. Das AI-Engagement sei "eine Art Auszeichnung für den Gefangenen, der im Loch hockt", durch das er Hoffnung schöpfen könne. Zudem könnten Regierungen und Gefängnisse "die waschkörbeweise Briefe" - dabei handele es sich meist um rund 700 000 bis 800 000 Stück - nicht außer Acht lassen. Sie seien den Adressaten jedoch "lästig", argumentiert Dieringer, man wolle die Sache "aus dem Weg schaffen" und die weltweite Aufmerksamkeit unterbinden, das habe für den AI-Schützling meist zur Folge, dass mit ihm nicht mehr so hart umgegangen werde wie zuvor. Richter und Wärter würden sich nicht nachsagen lassen wollen, die weltweit unterstützte Person beispielsweise gefoltert zu haben. Somit stelle eine Briefaktion "einen gewissen Schutz für einen Gefangenen" dar. Mancher werde von der Haft in den Hausarrest verlegt. Bei den Gesprächen mit den Verhandlungspartnern sei Diplomatie gefordert. "Man muss auch mit Diktatoren umgehen können und auch mal die Staaten gewinnen lassen", um einem Gefangenen helfen zu können. Eilaktionen, die AI in ähnlicher Form, jedoch zeitlich komprimiert durchführt, um Menschen beispielsweise vor einer Hinrichtung zu bewahren, führten zu 35 Prozent zum Erfolg, weiß Dieringer.

Auch in Dießen versucht AI, auf seinen Einsatz für Menschenrechte aufmerksam zu machen. Mit einer Aktion beim Töpfermarkt etwa, wie es auch in diesem Jahr zum 60-jährigen Bestehen geplant ist. Dabei wird es ein Glücksrad geben, bei dem Menschenrechte abgefragt werden. Es soll Fragen für jedes Alter zu den Themen Rassismus, Migration/Asyl und Seenotrettung beinhalten. Etwa "Das Wort ,Neger’ ist abwertend, wie sagt man heute?", lautet eine Frage. Die Antwort darauf wäre Farbiger, Schwarzer oder Dunkelhäutiger.

Auch beim Weihnachtsmarkt des Heimatvereins ist die Ammersee-Gruppe regelmäßig dabei, um mit dem Losverkauf die Vereinskasse aufzubessern. "Amnesty akzeptiert keine staatliche Förderung und ist daher auf Spenden und auf Bußgelder angewiesen", erklärt Dieringer. Das Geld werde hauptsächlich für die Briefaktion und die dabei entstehenden hohen Postgebühren verwendet.

Die AI-Gruppe vom Ammersee trifft sich jeden dritten Donnerstag im Monat, um weitere Arbeitsschritte zu besprechen. Wegen der Corona-Pandemie finden die Treffen derzeit online statt.Gegen Menschenrechtsverletzungen eintreten kann jeder und mit ein wenig Zivilcourage zeigen, dass man anderer Meinung ist", sagt Dieringer. Ein Beispiel seien mutige Bürger in Diktaturen.

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