Serie: Künstler am See: Peter Dietz aus Utting setzt in Krisenzeiten auf die Musik

Plus Der Künstler Peter Dietz bevorzugt multimediale Projekte. Sie verbinden seine bildende Kunst mit musikalischen Eigenkompositionen. Was elektronische Musik für ihn bedeutet.

VonUlrike Reschke

Peter Dietz ist Maler, Bildhauer und Musiker. Er gehört der Künstlervereinigung „Neue Gruppe München“ an und ist Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler. Mit der Malerei hörte er vor etwa 30 Jahren auf, vorangegangen war ein einjähriges Auslandsstipendium in Paris. Seit einigen Jahren arbeitet er an multimedialen Projekten, die seine bildende Kunst mit eigenen Kompositionen verbinden. Solche steuert er auch für die Videoclips seiner Lebensgefährtin Christiane Noll bei. Die elektronische Musik habe ihn „aus der Corona-Krise rausgezogen“, sagt er. Bei den Uttinger Ateliertagen im Oktober öffnet Peter Dietz sein Atelier wieder für Besucher.

Malen und übermalen - oft mehrere Jahre lang

Beim Malen ist das künstlerische Tun von Peter Dietz aus Utting ein beständiger Kreislauf. Seine als palimpsestisch bezeichneten Werke haben eine lange Entstehungszeit, die bis zu vier Jahre dauern kann. Er malt und übermalt. Dietz’ Malgrund sind Tableaus, so hoch wie sein Körper (183 Zentimeter), in der Breite 115 Zentimeter messend, exakt die Entfernung, die er mit einer Bewegung seines Arms abdecken kann. Als Palimpseste bezeichnet man Manuskriptseiten, die gereinigt und erneut beschrieben werden, aufgrund der Materialknappheit üblich in der Antike und im Mittelalter. Bei Peter Dietz ersetzt eine Farbschicht das Abwaschen. „Über die Jahre wird der Bildträger um Kilos schwerer“, sagt der 80-Jährige.

Ammersee München Paris