Großeinsatz vor Herrsching
Herrenlose Kite-Boards lösen Alarm am Ammersee aus.
Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Stundenkilometern lockten am Samstagnachmittag rund 100 Kiter an den Ammersee, die in der Herrschinger Bucht ihrer sportlichen Leidenschaft nachgingen. Herrenlose Boards und Segel riefen allerdings auch die Wasserwacht und andere Rettungskräfte auf den Plan. Die Feuerwehr Herrsching, zwei Rettungswagen, ein Notarzt, drei Wasserwachten - darunter auch die aus Dießen - ein Rettungshubschrauber und Taucher waren von 17.40 bis 19.15 Uhr auf der Suche nach Kitern, deren herrenloses Equipment zuvor von Passanten am Ammersee-Westufer entdeckt worden war. "Wir mussten zunächst mal davon ausgehen, dass es Menschen gibt, die vielleicht im See in Not geraten sind", erläutert Thomas Forstner, der als Einsatzleiter Wasserrettungsdienst an diesem Nachmittag im Dienst war, dem Ammersee Kurier.
Zum Glück stellte sich heraus, dass alle Kiter wohlbehalten an Land waren und die aufgefundenen Gegenstände ihren Besitzern zugeordnet werden konnten. "In der Herrschinger Bucht ist das Wasser zwar bis etwa dreißig Meter hinaus recht seicht, bei solchen Windverhältnissen wie am Samstag ist der Wellengang aber sehr hoch", erläutert Forstner. Dann sei es für die Kiter, die ins Wasser fallen, fast nicht möglich, sich auf den Füßen zu halten. Auch wenn sich in den Sozialen Medien etliche User über die Anzahl der Kiter in der Herrschinger Bucht in Corona-Zeiten aufregten, haben die Sportler laut Thomas Forstner, zumindest vonseiten der Wasserwacht, keine Anzeige zu befürchten. "Ich glaube auch, dass die Polizei niemanden anzeigt", vermutet er. Denn zumindest auf dem Wasser müssten die Kiter ja ohnehin einen großen Abstand zueinander einhalten. (vaf)
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