Zu einem aufsehenerregenden Polizeieinsatz ist es am Abend des 1. Mai auf der A95 in Fahrtrichtung Garmisch-Partenkirchen gekommen, als die Polizei eine 83-jährige Autofahrerin anhalten wollte. Die Frau hatte am Luise-Kiesselbach-Platz in München einen anderen Autofahrer gefährdet, als sie auf die A95 auffahren wollte, berichtet die Weilheimer Verkehrspolizei.
Dabei hätte die 83-Jährige einen Unfall verursacht, wenn nicht ein anderer Autofahrer geistesgegenwärtig ausgewichen wäre. Der Abstand zwischen den Fahrzeugen betrug nach Zeugenaussage lediglich wenige Zentimeter. Danach setzte die Frau ihre Fahrt auf der A95 fort, dabei wurde beobachtet, wie sie immer wieder leicht nach links von ihrer Spur abkam. Eine Streife der Verkehrspolizei Weilheim nahm das Fahrzeug an der Ausfahrt Seeshaupt auf. Beim ersten Anhalteversuch reagierte die Fahrerin weder auf die Signalgeber noch auf direkte Weisungen der Beamten – im Gegenteil: Sie wich dem Streifenwagen aus und hätte diesen beinahe touchiert.
Die Seniorin weicht der Polizei auf der A95 geschickt aus
Angesichts der unklaren geistigen und körperlichen Verfassung der Fahrerin wurde der gesamte Verkehr hinter ihr durch eine weitere Polizeistreife gesichert. Die Fahrt ging über rund 30 Kilometer weiter. Zwei weitere Anhalteversuche blieben ohne Erfolg – die Frau ignorierte sämtliche Anhaltezeichen und wich den Streifenfahrzeugen geschickt aus.
Erst im einspurigen Baustellenbereich bei Großweil konnte die 83-Jährige nach insgesamt rund 50 Kilometern durch eine kontrollierte Fahrmanöverfolge zum Anhalten gebracht werden. Der Fahrzeugschlüssel wurde sichergestellt, die Frau wurde aus dem Fahrzeug geholt und von der Autobahn gebracht.
Die Autofahrerin hat schon seit Jahren keinen Führerschein mehr
Bei der anschließenden Überprüfung stellten die Beamten deutlichen Atemalkoholgeruch fest. Die Frau wurde zur Blutentnahme in ein Krankenhaus gebracht. Zudem zeigte sich, dass sie bereits seit mehreren Jahren nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Eine Sicherstellung ihres Fahrzeugs zur Vorbereitung einer möglichen Einziehung wurde veranlasst.
Da die Seniorin weder in der Lage war, ihren Heimweg selbstständig zu organisieren, noch orientiert wirkte, wurde sie kurzfristig für rund zwei Stunden in polizeilichen Gewahrsam genommen. Nachdem sie wieder orientiert war, konnte sie mit einem Taxi zurück zu ihrer Wohnadresse gebracht werden. (AZ)
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