Gemeinderat Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger) ist Stammgast in den Seeanlagen. Fast jeden Morgen bewundert der Frühaufsteher von hier aus den Sonnenaufgang über Andechs und dreht mit seiner Husky-Hündin Yuma eine Runde. Aber nicht nur Schönes, auch Ärgernisse gibt es im Park am See aus Sicht Sanktjohansers genug. Erst am zweiten Sonntag im Mai sei die Festwiese am See wieder komplett zugeparkt gewesen, betonte Sanktjohanser in der jüngsten Sitzung des Bau- und Umweltausschusses. Dabei befinden sich die bewirtschafteten Parkplätze der Gemeinde in unmittelbarer Nähe.
Auch der Vandalismus macht Sanktjohanser Sorgen. „Wahrscheinlich wird es in dieser Amtszeit nicht mehr funktionieren, aber wenn wir noch einmal die Möglichkeit haben, sollten wir unbedingt eine Sicherheitsdienst einführen“, die Nachbargemeinde Utting bezahle im Jahr ungefähr 15.000 Euro für diese Dienstleistung, sagte Sanktjohanser.
In der Freinacht gab es in den Seeanlagen einige Schäden
In der Dießener Seeanlage seien allein in der Freinacht vier große, bepflanzte Tongefäße des kretischen Töpfers Georgos Tziligkakis, sogenannte Phitoi, beschädigt oder zerstört worden. „Und es gab einen zusammengetretenen Stromverteilerkasten und ein gesprengtes Hundeklo“, sagte Sanktjohanser. Und erst am vergangenen Wochenende sei ein weiterer Phitoi zerstört worden. „So ein Gefäß kostet 400 Euro und die Gemeinde muss aufräumen und den Dreck wegmachen.“
Alle, die schon frühmorgens am See unterwegs seien, wüssten, wovon er redet, so Sanktjohanser. Viele Hundebesitzer würden noch vor dem Eintreffen des Bauhofs unzählige Bierflaschen und Scherben aufsammeln, um ihre Tiere vor Verletzungen zu schützen. „Das stinkt mir gewaltig. Und die Kosten der Zerstörung trägt die Allgemeinheit, leider“, betonte das Gemeinderatsmitglied.
Die Sicherheit in den Seeanlagen treibt Franz Sanktjohanser schon seit längerer Zeit um
Sanktjohanser hatte bereits während der Corona-Pandemie, als sich junge Leute rund um den Bahnhof im Freien trafen, gefordert, einen Sicherheitsdienst zu beauftragen und Überwachungskameras zu installieren.
Alternativ dazu versuchte der frühere Dießener Polizeichef Alfred Ziegler, in den Westufergemeinden eine Sicherheitswacht mit Ehrenamtlichen aufzubauen. Der Dießener Gemeinderat lehnte das Projekt 2022 jedoch mehrheitlich ab. In Schondorf und Utting wurde es zwar unterstützt, am Ende scheiterte die Sicherheitswacht aber an den Freiwilligen. In Dießen wurde stattdessen ein Streetworker eingestellt und es wurde eine weitere Stelle der aufsuchenden Jugendarbeit gemeinsam mit Schondorf und Utting geschaffen. Letztere wurde aber inzwischen aber wieder gestrichen.
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