Im Zeichen der Bundestagswahl und des zeitgleich im Landkreis stattfindenden Bürgerentscheids zum Landratsamtsneubau ist die Jahreshauptversammlung der Dießener CSU im „Kramerhof“ in Riederau gestanden. Ebenso hatten die versammelten 27 der derzeit 69 Mitglieder (davon vier auf Probe) die Kommunalwahl im Blick, zu der es noch genau 13 Monate und zwei Tage hin seien, wie der einstimmig wiedergewählte Ortsvorsitzende Marian Cammerer anmerkte.
Auf diesen Wahltermin arbeitet die CSU in Dießen schon längere Zeit hin und es wird seit einigen Wochen auch bereits erzählt, wer der Bürgermeisterkandidat der Partei sein wird. Dessen Namen brachte auch bei der Jahreshauptversammlung aber weiterhin niemand über die Lippen. Nach der Bundestagswahl, sagte Ortsverbandschef Cammerer am Ende der Versammlung, werde man den Namen des Kandidaten „zeitnah bekannt geben“.
Wer die fünf Neuen im Vorstand der Dießener CSU sind
Unter den fünf neuen Beisitzern im ohne Gegenstimmen neu gewählten Vorstand finden sich teilweise bekannte Persönlichkeiten. Die fünf Neuen sind Martin Brink, der Wirt des „Unterbräu“, der bis zur Kommunalwahl 2020 die Freien Wähler unterstützt hatte und für diese auch kurzzeitig Gemeinderatsmitglied war, der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Daniel Christ, Josef Kauer, Thomas Lindner (ebenfalls früher Freie Wähler) und Dominic Wimmer, bis 2023 Zweiter Vorsitzender der Feuerwehr. Er formulierte die Motivation der Dießener CSU so: „Es wird langsam Zeit, dass sich was dreht, wir haben lange zugeschaut, jetzt wird die Zeit des Handelns kommen.“ Neu im Vorstand ist auch der Digitalbeauftragte Jan-Niklas Krapf.
„Die CSU ist im Aufwind, wir haben im letzten Jahr Gas gegeben“, sagte Vorsitzender Marian Cammerer, der von zahlreichen Veranstaltungen und Unternehmungen berichten konnte. 2024 habe der Ortsverband zehn neue Mitglieder gewinnen können, in den ersten fünf Wochen dieses Jahres weitere fünf, allerdings habe es auch vier Austritte und zwei Sterbefälle gegeben.
Im Finanzplan steht kein Geld mehr für den Wohnungsbau bei „Drei Rosen“
Zweiter Bürgermeister Roland Kratzer und Gemeinderat Johannes Wernseher setzten sich kritisch mit den nichtöffentlichen Haushaltsvorberatungen auseinander. Kratzer wünschte, wichtige Themen öffentlich zu diskutieren, so etwa einen Inklusionsspielplatz in Neudießen für 450.000 Euro. Johannes Wernseher merkte an, dass der Markt Dießen 3,5 Millionen Euro aufgenommen habe, um den Wohnungskauf am Waffenschmiedweg zu finanzieren. Nun sehe es aber so aus, als ob die Kommune kein Geld mehr habe, um auf dem „Drei Rosen“-Grundstück Wohnungen zu bauen. Jedenfalls seien die im vergangenen Jahr in den Finanzplan für die Jahre 2026 und 2027 eingestellten insgesamt sechs Millionen Euro gestrichen worden.
Dazu erklärte auf Nachfrage unserer Redaktion Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger), der Ansatz von 350.000 Euro in diesem Jahr für Planung und Wettbewerb bleibe. Nach der Sitzung des Preisgerichts werde der Gemeinderat entscheiden, ob das Vorhaben die Gemeinde umsetzen oder ob die Liegenschaft auf Basis des Planungswettbewerbs privaten Investoren angeboten werden soll.
Die Dießener CSU spricht sich für das neue Landratsamt aus
Anschließend positionierte sich die Dießener CSU für den Neubau des Landratsamts. Würde jetzt alles gestoppt und neu geplant, dann, so die Befürchtung, würde sich der Bau aufgrund der steigenden Preise weiter verteuern, öffentliche Gebäude müssten auch einen gewissen repräsentativen Anspruch genügen und der Standort im Osten von Landsberg würde die Innenstadt von Verkehr entlasten, wurden unter anderem als Argumente für den Neubau in der geplanten Form vorgebracht.
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