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Dießen: Die Freie Kunstanstalt wirbt mit neuem Vorstand um die Huber-Häuser in Dießen

Dießen

Die Freie Kunstanstalt wirbt mit neuem Vorstand um die Huber-Häuser in Dießen

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    Der neue Vorstand und sein Kollektiv: Online zugeschaltet, die neue Vorsitzende Tamara Beck (auf dem Tisch) mit (von links) Marcel Beausencourt (Schriftführer), Claudia Sanktjohanser (Kassenwartin) und den stellvertretenden Voristzenden Felix Binder und Enrico Renault.
    Der neue Vorstand und sein Kollektiv: Online zugeschaltet, die neue Vorsitzende Tamara Beck (auf dem Tisch) mit (von links) Marcel Beausencourt (Schriftführer), Claudia Sanktjohanser (Kassenwartin) und den stellvertretenden Voristzenden Felix Binder und Enrico Renault. Foto: Uschi Nagl

    Bereits im Mai 2021 legte der Verein Freie Kunstanstalt dem Dießener Gemeinderat ein Nutzungskonzept für die Huber-Häuser vor. Vieles davon wurde in den vergangenen Jahren in Form eines Kulturprogramms in der ehemaligen Schreinerei Graf realisiert. Auch Atelier- und Coworking-Arbeitsplätze wurden geschaffen. Diese Zwischennutzung endet im Juni. Am Sonntag wurde ein neuer Vereinsvorstand gewählt, der das Ziel der Nutzung der Huber-Häuser weiterverfolgen will, aber auch alternative Räumlichkeitenfür eine längerfristige Zwischennutzung sucht.

    Eine besondere Anerkennung sei 2023 und 2024 die Einladung zur Preisverleihung von „Bayern innovativ“, einem Förderprogramm des Bayerischen Ministeriums für Wirtschaft und Kunst gewesen, erinnerten sich die beiden noch amtierenden Vorsitzenden Maria Mayer und Tamara Hub: „Wir durften unseren Verein vorstellen, der zweimal als `Kulturort des Jahres´ nominiert wurde.“ Seit der Vereinsgründung am 1. Mai 2021, engagiert sich die Freie Kunstanstalt mit 87 Mitgliedern ehrenamtlich für den freien Zugang zur Kultur und für die Schaffung von Begegnungsorten. „Ein wichtiges Ziel sei es“, fasste Mayer zusammen, demokratische Vielfalt zu unterstützen und das gesellschaftliches Miteinander analog und aktiv zu gestalten. In der alten Schreinerei Graf in der Johannisstraße 33 sei ein lebendiger Raum für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen und mehr entstanden, sagte Tamara Hub.

    Tamara Beck ist die neue Vorsitzende des Dießener Vereins Freie Kunstanstalt

    Ihr Ziel sei es, ergänzte später die neu gewählte Vorsitzende Tamara Beck, die nur online auf dem Bildschirm anwesend sein konnte, dass bestehende Kollektiv zu erhalten, „auch wenn wir ab Ende Juni keinen eigenen Raum mehr haben.“ Es gehe darum, Menschen zusammen zu bringen, die gemeinsam etwas schaffen wollen. Ein Projekt sei die Bewerbung für die Huber Häuser. Sie wünsche sich eine gute Zusammenarbeit mit ganz Dießen, um gemeinsam, bodenständig und ehrlich etwas Schönes zu schaffen, betonte die 32jährige Fotografin im Gespräch mit unserer Redaktion.

    „Wenn wir ein Kulturzentrum in den Huber-Häusern haben wollen, brauchen wir die Instandsetzung einer mit Altlasten belastet Ruine, die den Anforderungen der bayerischen Veranstaltungsstättenverordnung und dem Denkmalschutz entspricht“, betonte Stefanie Sanktjohanser, die vor den rund 20 Anwesenden zum Tageordnungspunkt „Huber-Häuser“ referierte. Das könne je nach Nutzung pro Quadratmeter zwischen 100 bis 1000 Euro kosten. Auch der Innenhof sei, wie von der Gemeinde in der Ausschreibung gewünscht, Teil des 40-seitigen Nutzungskonzepts der Freien Kunstanstalt.

    Mittlerweile sei der Verein nochmals an die Gemeinde mit dem Wunsch herangetreten, schon jetzt einen Raum im ersten Stock der Huber Häuser anzumieten, um dort die kreative Infrastruktur zwischenzulagern. Ein privates Möbellager befinde sich dort bereits. Die Miete für den Lagerraum könne aus der Vereinsrücklage finanziert werden, so Sanktjohanser: „Das heißt, wir würden der Gemeinde anbieten, dass sie kurzfristig eine Einnahme aus einem Leerstand hat und der Verein kann die Dauer des Vergabeprozess überbrücken“.

    Der Dießener Verein Freie Kunstanstalt will Knowhow und Infrastruktur bereitstellen

    Seitens der Gemeinde, so Sanktjohanser, werde auch darüber nachgedacht, zum Thema Huber-Häuser eine Bürgerbefragung durchzuführen. Nach der Vergabe wäre der Verein bereit, die Huber-Häuser innerhalb der vereinbarten Kündigungsfrist wieder zu verlassen. „Sollte aber eine Kreativinfrastruktur mit uns gewollt werden, könnten wir uns sofort integrieren und hätten auch die Möglichkeit, Knowhow und Infrastruktur bereitzustellen. Leerstand ist Verfall, Nutzung trägt zum Erhalt bei“, betonte Sanktjohanser. „Die Leute sind interessiert am Schicksal des Gebäudes. Auch das spricht für eine niederschwellige Nutzung durch einen Verein.“ Bei einer Nutzung durch eine Genossenschaft gehe diese Niederschwelligkeit für viele Menschen schon durch die Höhe der Einlage verloren. „Aber möglicherweise könnte man als Verein von einer Genossenschaft unterstützt werden“, überlegte Sankjohanser.

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