Durch eine Bojenreihe möchte die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Landsberg sowie die Gebietsbetreuung gemeinsam mit der Regierung von Oberbayern die Vogelfreistätte Ammersee Süd, und hier insbesondere den Brutplatz des Fischadlers, vor Störungen schützen. Dazu liegt nun ein Antrag auf wasserrechtliche Genehmigung vor, den der Bau- und Umweltausschuss des Dießener Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung wohlwollend zur Kenntnis nahm.
Entlang der wasserseitigen Schutzgebietsgrenze sollen auf einer Strecke von rund drei Kilometern bis hinüber ans Ostufer rund 16 gelbe, rund 60 Zentimeter hohe Kunststoffbojen im Abstand von 200 Metern gelegt werden, um die Wasserfläche im Schutzgebiet vor unerlaubter Befahrung zu schützen. Vorgesehen ist, sie mit folgender Beschilderung zu versehen: „Halt – Naturschutzgebiet - Befahren mit Wasserfahrzeugen oder Schwimmkörpern aller Art verboten – gemäß Verordnung der Regierung von Oberbayern über das Naturschutzgebiet ,Vogelfreistätte Ammersee-Südufer‘.“
Beim Fischadler soll die Bojenkette dichter ausfallen
Einen Verbesserungsvorschlag, der dann auch in den Beschluss aufgenommen wurde, machte Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger). Ihm sei der Abstand von 200 Meter zwischen den Bojen zu weit. Zumindest im Bereich der Brutstätte des Fischadlers sollte man die Bojen in einem maximalen Abstand von 75 Metern in Sichtweite setzen, um eine Störungsfreiheit in diesem hochsensiblen Gebiet bestmöglich zu gewährleisten. Im Sommer 2024 sei versucht worden, diesen Bereich provisorisch mit fünf Bojen zu schützen, aber einige Freizeitkapitäne seien trotzdem durchgefahren.
Damit dies möglichst nicht passiert, setze sie auch auf die Zusammenarbeit zwischen Fischern und Wasserwacht, erklärte Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger). Nach mehr als 150 Jahren seien im Naturschutzgebiet im vergangenen Jahr erstmals wieder zwei junge Fischadler geschlüpft. Nun hoffe man, dass die Vögel wiederkommen, um erneut am Südufer zu brüten. Darauf sei man, was die Vogelbeobachtung betrifft, bereits gut vorbereitet, merkte sie mit Blick auf den sanierten Vogelbeobachtungsturm an. Außerdem soll dem Fischadlerpaar ein alternativer Horst angeboten werden, da der Baum, auf dem die Vögel 2024 gebrütet haben, nicht mehr sehr stabil sei.
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