Startseite
Icon Pfeil nach unten
Ammersee
Icon Pfeil nach unten

St. Alban bekommt ein neues Freizeitgelände am Ammersee

Dießen

Sommer in St. Alban: Flanieren, baden, auf den See schauen

    • |
    • |
    • |
    Bürgermeisterin Sandra Perzul, Landschaftsplanerin Johanna Vogl, Christian Frickinger vom gemeindlichen Bauamt und Landschaftsbauer Valentin Seeling (von links) erläuterten, wie das St. Albaner Seeufer südlich des Seerestaurants neu gestaltet wird.
    Bürgermeisterin Sandra Perzul, Landschaftsplanerin Johanna Vogl, Christian Frickinger vom gemeindlichen Bauamt und Landschaftsbauer Valentin Seeling (von links) erläuterten, wie das St. Albaner Seeufer südlich des Seerestaurants neu gestaltet wird. Foto: Gerald Modlinger

    Fünf Jahre nach dem Kauf durch den Markt Dießen wird der Uferstreifen südlich des Seerestaurants in St. Alban wohl ab dem Frühsommer als Erholungs- und Freizeitfläche nutzbar sein. Am Mittwochnachmittag informierten Bürgermeisterin Sandra Perzul und Landschaftsarchitektin Johanna Vogl über den Stand bei der Umgestaltung der Fläche, die jahrzehntelang ungenehmigt als Campingplatz genutzt wurde und nach dessen vom Markt Dießen betriebenen Auflösung etliche Jahre brach lag. Sie erklärten dabei auch, warum die Neugestaltung mehr Zeit in Anspruch nimmt als zunächst gedacht.

    Die Umgestaltung des ehemaligen Camping-Areals zu einem frei zugänglichen und naturnahen Uferabschnitt war viele Jahre Ziel der Marktgemeinde. 2020 wurde mit dem am letzten Tag der Amtszeit des damaligen Bürgermeisters Herbert Kirsch besiegelten Kauf von der Stadt Augsburg dazu ein wichtiger Schritt unternommen. Nachdem das Gelände geräumt war, wurden die standortfremden Gehölze und die Sichtschutzhecke am Seeweg-Süd beseitigt. Die Landschaftsplanerin Johanna Vogl konzipierte eine naturnahe Neugestaltung mit standorttypischen Weiden und Buchen und Wiesenflächen mit einem großen Anteil an Blühpflanzen. Außerdem erfüllt sich in St. Alban ein jahrzehntealter Wunsch vor allem junger Menschen: Die derzeit schon sichtbarste Veränderung ist der in Bau befindliche Grillplatz.

    Die Altlasten in St. Alban waren größer als zunächst gedacht

    Allerdings ging es mit der im vergangenen Jahr begonnenen Umsetzung des Vogl-Plans nicht so schnell voran wie erwartet. Das lag vor allem an den in Teilbereichen festgestellten Altlasten. Im Boden waren teerhaltige Asphaltklumpen gefunden worden. Große Mengen Erdreich mussten daraufhin ausgehoben und auf einer Deponie entsorgt werden. War man zunächst von einer belasteten Fläche von 800 Quadratmetern ausgegangen, zeigte sich am Ende, dass ein doppelt so großes Gebiet belastet war. Insgesamt wurden 1000 Tonnen Material, das sind etwa 40 Sattelzug-Ladungen, weggebracht, berichtete an der Baustelle der mit dem Landschaftsbau beauftragte Unternehmer Valentin Seeling. Die dabei entstandenen Mulden wurden mit unbelastetem Erdreich und Kies aus den bisherigen Wegen verfüllt.

    Der künftige Grillplatz in St. Alban ist bereits gut erkennbar.
    Der künftige Grillplatz in St. Alban ist bereits gut erkennbar. Foto: Gerald Modlinger

    Das Ganze ging langsam voran, zum einen, weil man sich nur in kleinen Schritten vorarbeitete und den Boden engmaschig beprobte, zum anderen war es auf dem Gelände im vergangenen regenreichen Sommer so nass, dass man nicht arbeiten konnte, sagte Vogl.

    Inzwischen sind die Landschaftsbauarbeiten so weit fortgeschritten, dass im April die neuen Bäume gepflanzt, die Wiesen eingesät und einige Sitzbänke aufgestellt werden können. Je nach Wetter wird das Gelände wohl ab dem Frühsommer begehbar sein, nämlich dann, wenn der Boden mit Gräsern und Blühpflanzen bedeckt ist. Das betrifft vor allem den oberen Bereich des rund 7000 Quadratmeter großen Uferstreifens, der weniger als halb so groß wie das benachbarte Strandbad ist. Dieser Teil wird sich künftig wohl am ehesten als Liegewiese eignen, wenngleich die dortigen Flächen nicht öfter als dreimal im Jahr gemäht werden sollen. Der unmittelbare teilweise kiesige Uferbereich, der auf einer Breite von zwölf bis 15 Metern als Teil des Ammerseegrundstücks Staatseigentum ist, ist sehr feucht und von Quellen geprägt und gilt trotz der jahrzehntelangen Freizeitnutzung als wertvoller Naturraum.

    Auch einen Stromanschluss wird es in St. Alban geben

    An weiterer Einrichtung wird es auf dem Gelände einen Stromanschluss geben. Damit will man gerüstet sein, falls beispielsweise ein Verein mal eine Veranstaltung auf dem Seegrundstück abhalten möchte, sagt Bürgermeisterin Sandra Perzul. Weitere Infrastruktur wie ein Wasseranschluss oder WC-Anlagen sind vorerst nicht vorgesehen. Für alle Gassigeher ist aber am Seeweg-Süd bereits eine Hundetoilette vorhanden.

    Die Kosten für die Umgestaltung des St. Albaner Seeuferabschnitts waren 2023 auf rund 180.000 Euro plus die Entsorgungskosten für das kontaminierte Erdreich beziffert worden.

    Bis zum Frühsommer soll die neuen Wiesenflächen in St. Alban so weit eingewachsen sein, dass sie begehbar sind.
    Bis zum Frühsommer soll die neuen Wiesenflächen in St. Alban so weit eingewachsen sein, dass sie begehbar sind. Foto: Gerald Modlinger

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden