
Suche nach Erdgas am Lechrain lässt Dießen zunächst noch kalt


Im Untergrund zwischen Lech und Ammersee will ein Unternehmen nach Erdgas suchen. Das Gebiet berührt auch das Gemeindegebiet von Dießen.
Die im Raum Reichling geplante Suche nach Erdgas ist jetzt auch im Dießener Gemeinderat zur Sprache gekommen. Eine Sitzungsvorlage informierte die Gemeinderatsmitglieder über das Vorhaben. Momentan sieht man aber Belange der Marktgemeinde nicht betroffen und entsprechend sieht man auch nichts weiter zur Sache veranlasst.
Dass am Lechrain, speziell im Raum Reichling, ausbeutungswürdige Erdgasvorkommen vermutet werden, wurde im September bekannt. Nähere Informationen gab es im Dezember bei einer Bürgerversammlung. Nun informierte das Wirtschaftsministerium unter anderem den Markt Dießen offiziell darüber, dass die Genexco GmbH aus Berlin (daran beteiligt ist auch die im kanadischen Vancouver ansässige MCF Energy Ltd.) eine "bergrechtliche Erlaubnis zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen zu gewerblichen Zwecken für einen Zeitraum von drei Jahren ab Erteilung gestellt habe", wie es im Amtsdeutsch heißt.
Das Erdgas dürfte sich in gut 3000 Metern Tiefe befinden
Aus dem Antrag des Unternehmens wird zitiert, dass sich der Gasfund bei Kinsau einerseits weiter als erwartet nach Westen in Richtung Kaufbeuren ausdehne, "andererseits ist die Prospektivität nach Osten Richtung Ammersee ebenfalls sehr hoch". Es gebe Anzeichen, dass sich dort in der Malmschicht ein bis zwei Milliarden Kubikmeter gewinnbares Gas befinden. Die Malmschicht befindet sich in gut 3000 Metern Tiefe, dieser Bereich wurde vor Jahren auch schon mit Blick auf eine geothermische Stromgewinnung betrachtet.
Für Dießen sei momentan jedoch nichts veranlasst, erklärte die Verwaltung. Die Erlaubnis gestatte nach Erdgasvorkommen zu suchen, die in der näheren Umgebung bereits nachgewiesen seien. Sobald diese Erlaubnis erteilt wird, werde der Markt Dießen auch noch explizit beteiligt, sobald die Genexco GmbH von der Aufsuchungserlaubnis tatsächlich Gebrauch machen möchte. Das Wirtschaftsministerium gehe aber derzeit offensichtlich nicht davon aus, dass sich mögliche Gasförderungen bis auf Dießener Gebiet erstrecken. Wie aus einer in der Gemeinderatssitzung gezeigten Karte hervorgeht, bezieht sich der Antrag auf Aufsuchungserlaubnis auf ein Vieleck, das in etwa vom Seeholz aus in leicht südwestlicher Richtung bis zum Lech und von dort bis in den Bereich des Bayerdießener Forsts zwischen Dießen und Raisting reicht.
Im Falle einer Gasförderung seien die Trinkwassereinzugsgebiete von Dießen und dem Zweckverband Ammersee West als schützenswert einzustufen, dies sei aber auch dem Wirtschaftsministerium bekannt, hieß es.
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