Die Dießener SPD will bei der Schaffung von für Ortsansässige leistbarem Wohnraum noch mehr Gas geben. Dazu haben die beiden Gemeinderäte Patrik Beausencourt und Marcus Noack einen Antrag in den Gemeinderat eingebracht. Die SPD fordert darin, Eigentumswohnungen zu errichten und nach den Kriterien eines Einheimischenmodells zu verkaufen. Im Blick hat die SPD dabei eine gute 7000 Quadratmeter große Wiese in St. Georgen, die an die Prälaten- und St.-Georg-Straße angrenzt und die der Markt Dießen vor etlichen Jahren gekauft hat.
Der Markt Dießen hat bereits drei Wohnbauvorhaben am Laufen
Als Zielgruppe eines solchen Wohnungsbauprojekts betrachtet die SPD vor allem junge Menschen und junge Familien, die in Dießen aufgewachsen sind und ihr ganzes Leben hier verbracht haben. Für sie sei es heute kaum noch möglich, ohne eigenes oder familiäres Eigenkapital Wohneigentum zur Eigennutzung zu realisieren. Allerdings sollen keine Einfamilien- oder Doppelhäuser, sondern Eigentumswohnungen mit Wohnflächen von 30 bis 120 Quadratmetern gebaut werden.
In den vergangenen Monaten hatte der Dießener Gemeinderat bereits mehrere Wohnungsbauprojekte beschlossen oder zumindest angestoßen, so die Errichtung von 24 Wohnungen auf dem „Drei Rosen“-Grundstück, den Kauf von 17 Einheiten am Waffenschmiedweg und zuletzt die Schaffung von Wohnraum in Romenthal auf einer Fläche, die der Markt Dießen vor 25 Jahren vom Freistaat Bayern erworben hat.
Ein Einheimischenmodell soll auch ein Gewinn für die Gemeinde sein
Weitere Millionenbeträge in den Mietwohnungsbau zu stecken, würde jedoch nach Auffassung der Antragsteller „den Haushalt vollkommen überlasten“. Und der Kauf der Wohnungen am Waffenschmiedweg weise „im Verhältnis finanzielle Belastung zu geschaffenem Wohnraum eine überschaubar gute Bilanz auf“. Deshalb will die SPD nun - auch aus Gründen der finanziellen Leistungsfähigkeit der Gemeinde - mit dem Bau von Eigentumswohnungen an der Prälatenstraße einen neuen Akzent setzen.
Für solche Eigentumswohnungen, die bevorzugt an Ortsansässige verkauft werden, müsste die Gemeinde „nur geringe eigene Mittel aufwenden und könnte am Ende durch den Verkauf der Grundstücke auch deutlich unter dem Marktpreis signifikante Einnahmen erzielen“, so das Kalkül der SPD: „Mit den Einnahmen können dringende Projekte wie beispielsweise die Mehrzweckhalle, der Ausbau von Schule/OGTS, Kindergarten, Drei Rosen und Vergleichbares wenigstens teilweise finanziert werden.“
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