Mit vielen herzlichen Worten der Anerkennung für sein Wirken und ebenso des Bedauerns über das Ende seiner Dienstzeit ist am Donnerstag der Leiter der Dießener Polizeiinspektion, Alfred Ziegler, im Traidtcasten offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Wie sehr Ziegler geschätzt wurde, machten nicht nur die Ansprachen seines Vorgesetzten, Polizeipräsident Günther Gietl, und seiner Kollegen deutlich, sondern in gleicher Weise auch der beiden kommunalen Repräsentantinnen, Landratsstellvertreterin Margit Horner-Spindler und Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul. „Sie haben die Inspektion souverän, mit hoher fachlicher Kompetenz, Weitblick und viel menschlichem Geschick geleitet“, fasste Horner-Spindler die neunjährige Tätigkeit Zieglers im ehemaligen Klosterrichteranwesen in Dießen zusammen, das, so wurde bei der Verabschiedung deutlich, offenbar zu einer der schönsten Dienststellen der Polizei in Bayern gehört. Ziegler habe die Polizeiarbeit immer als Dienst am Menschen verstanden und „große Verlässlichkeit und ruhige Klarheit“ gezeigt.
Das Motto von Alfred Ziegler: „Einfach mal den gesunden Menschenverstand anwenden“
Ähnlich nahm die Dießener Bürgermeisterin Sandra Perzul Zieglers Arbeit wahr: Er habe ein Gespür dafür, was die Menschen bewegt. Auf den Punkt brachte Perzul Zieglers Arbeitsweise mit einer Empfehlung, die man aus seinem Munde oft gehört hat: „Einfach mal den gesunden Menschenverstand anwenden.“
Dieses Leitmotiv sei den Kollegen schon vor bald 30 Jahren an Ziegler aufgefallen, erinnerte sich der Brucker Kripochef Manfred Frei, der Sprecher der Polizeidienststellen in den Landkreisen Dachau, Fürstenfeldbruck, Landsberg und Starnberg ist: „Da war 1996 plötzlich einer da, der redete Klartext in einer Art und Weise, wie wir es nicht gekannt haben und irgendwie hatte er recht. Das war nicht gscheithaferlmäßig, sondern das war mit Substanz hinterlegt.“
Alfred Ziegler leitete die Polizeiinspektion Dießen neun Jahre
1996 war Ziegler vom Polizeipräsidium München nach Oberbayern gewechselt, blickte Polizeipräsident Günther Gietl, der ebenso wie Ziegler zum 1. Mai in Pension gehen wird, zurück auf die Vita des bisherigen Inspektionsleiters. Nach einer kurzen Zeit bei der Verkehrspolizei Fürstenfeldbruck wechselte Ziegler 1997 nach Landsberg, 2000 nach Herrsching, wo er Dienstgruppenleiter wurde. Während seiner Zeit in Gauting (2005 bis 2016) stieg er zum stellvertretenden Inspektionsleiter auf, bevor er am 1. April 2016 die Leitung der Dießener Polizei mit damals 27 Planstellen übernahm.

Seitdem ist die Inspektion um zehn Planstellen angewachsen, nachdem Anfang 2024 das Inspektionsgebiet von sechs auf 14 Gemeinden erweitert wurde und nun von Apfeldorf im Südwesten und Eresing im Norden reicht, eine recht sichere Region, wie Gietl mit Verweis auf die Häufigkeit von Straftaten anmerkte: 1974 Straftaten pro 100.000 Einwohner seien es zuletzt im Jahr gewesen, davon wurden 63 Prozent aufgeklärt. Zum Vergleich: Im bayernweiten Durchschnitt werden im Jahr aktuell 4635 Straftaten pro 100.000 Einwohner begangen.
Ein Thema brachte Alfred Ziegler in seiner Dienstzeit nicht zum Abschluss
Ein Thema, das Alfred Ziegler während seiner ganzen Dienstzeit in Dießen begleitete, blieb jedoch ohne Abschluss: der Bau eines Bootshauses für die Wasserschutzpolizei. Aber immerhin stehe inzwischen der Notartermin mit der Gemeinde Utting fest, auf deren Gebiet das Polizeiboot künftig untergebracht sein wird, wusste Gietl dazu zu berichten.
In seinen Abschiedsworten dankte Alfred Ziegler denjenigen, die ihr Vertrauen in ihn gesetzt haben, und der Mannschaft in Dießen, von der ihm bei seinem Einstand gesagt wurde, es sei keine einfache Dienststelle. „Für mich hat es sich aber Gott sei Dank ganz anders dargestellt“, betonte er.
Zum Schluss stellte sich Eric Hollfelder vor. Der 29-jährige Kriminalhauptkommissar wird die Dießener Inspektion nach Zieglers Ausscheiden vom 1. Mai bis 31. Oktober leiten - also von der Freinacht bis Halloween. Seine Tätigkeit am Ammersee ist ein Teil seiner Führungsbewährung für die 4. Qualifikationsebene (früher höherer Dienst). Hollfelder stammt aus Nürnberg. Unter anderem wirkte er 2024 auch bei der Einsatzplanung für Münchner Sicherheitskonferenz mit.
Für den feierlichen Rahmen sorgte ein Trio des Polizeiorchesters Bayern, das mit Fagott, Horn und Oboe barocke und romantische Musikstücke aufführte. Ein mittäglicher Imbiss bot anschließend noch Gelegenheit für persönliche Kontakte und Gespräche.
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