Startseite
Icon Pfeil nach unten
Ammersee
Icon Pfeil nach unten

Dießener Töpfermarkt begeistert 60.000 Besucher: Kunst, Vielfalt und stimmungsvolle Atmosphäre am Ammersee

Dießen

Der Dießener Töpfermarkt erfreut sich auch im Internet immer größerer Beliebtheit

    • |
    • |
    • |
    Der Dießener Töpfermarkt 2025 ist schon wieder Geschichte: Wie bereits im Vorjahr besuchten rund 60.000 Menschen die Keramikschau in den Dießener Seeanlagen.
    Der Dießener Töpfermarkt 2025 ist schon wieder Geschichte: Wie bereits im Vorjahr besuchten rund 60.000 Menschen die Keramikschau in den Dießener Seeanlagen. Foto: Christian Rudnik

    Überwiegend zufriedene Aussteller und eine großartige Stimmung bei teils bestem Frühsommerwetter. Zum diesjährigen Dießener Töpfermarkt kamen an den vier Markttagen rund 60.000 Besucher, ähnlich wie im Vorjahr. Diese Zahl schätzt die Polizei. „Es war wieder ein wunderschöner, fröhlicher und für die Werkstätten größtenteils wirtschaftlich erfolgreicher Markt“, zieht Marktleiter Wolfgang Lösche zum Ende des internationalen Keramikfestivals Bilanz.

    Zum Erfolg habe auch die Vielfalt der keramischen Exponate beigetragen – von Gebrauchskeramik für Haus und Garten bis zu hochwertigen Kunstwerken reichte die Palette der Aussteller. Viele Besucher lobten die Standpräsentationen und die „zauberhafte Atmosphäre“. Auch der diesjährige Schirmherr, Haindling alias Hans-Jürgen Buchner, selbst Keramikmeister, zeigte sich begeistert und kündigte an, im kommenden Jahr gerne wiederzukommen.

    Der Dießener Töpfermarkt ist für viele Keramiker der wichtigste Termin im Jahr

    Von Christi Himmelfahrt bis zum Sonntag präsentierten rund 160 Keramikwerkstätten aus zwölf Ländern ihre Arbeiten. Gut besucht waren auch die Ausstellungen im Kulturforum Blaues Haus (Arbeiten von Nachwuchskeramikern) und im Traidtcasten (Werke für den Keramikpreis). Die Taubenturm-Ausstellung mit Skulpturen der preisgekrönten japanischen Keramikkünstlerin Ayaka Terrajima fand ebenso großen Anklang.

    Die Schondorfer Keramikkünstlerin Regine Hohmann freute sich über gute Verkäufe ihrer filigranen Porzellanschalen, Tassen, Becher und Lampen und zeigte sich sehr zufrieden. Julia Winter aus Werder in Brandenburg berichtete von einer guten Nachfrage nach ihren neuen Arbeiten. „Ich bin auch auf Märkten an der Ostsee und rund um Berlin präsent, aber Dießen ist für mich der wichtigste Markt, weil er so schön ist und auch so lange dauert“, betont die Keramikerin, die 2013 zum ersten Mal auf dem Dießener Töpfermarkt vertreten war.

    Julia Winter aus Werder zeigt sich mit dem Verlauf des diesjährigen Töpfermarkts in Dießen zufrieden.
    Julia Winter aus Werder zeigt sich mit dem Verlauf des diesjährigen Töpfermarkts in Dießen zufrieden. Foto: Maren Martell

    Werner Klas verkaufte zwar etwas weniger seine großen exotischen Keramiktiere, dafür mehr kleinere Exemplare. „Und am Ende stimmte der Umsatz“, zeigte er sich zufrieden. Astrid Schröder aus Finning beobachtete, dass sich das Käuferverhalten etwas geändert hat. „Früher war der Eröffnungstag an Christi Himmelfahrt der umsatzstärkste. Mittlerweile verteilt sich das mehr auf die übrigen Tage. Und am Freitag kamen viele sogar mit zwei leeren Taschen, um diese mit Keramikeinkäufen zu füllen.“ Auch die großen Amphoren des kretischen Töpfers Georgos Tziligkalis waren Verkaufsschlager. Zum Marktende standen am Ammerseeufer nur noch einige wenige Exemplare. Die lebendige Werkstatt des Griechen ist ein großer Anziehungspunkt und beliebtes Fotomotiv.

    Astrid Schröder aus Finning berichtet von einem veränderten Kaufverhalten der Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Töpfermarkts in Dießen.
    Astrid Schröder aus Finning berichtet von einem veränderten Kaufverhalten der Besucherinnen und Besucher des diesjährigen Töpfermarkts in Dießen. Foto: Maren Martell

    Bemerkenswert ist generell, wie viel der Dießener Töpfermarkt viral geht. „Es wird so viel fotografiert, gepostet, geliked und geteilt. Es ist unglaublich, wie präsent und beliebt dieser Markt auch im Internet ist“, betont Marktleiter Wolfgang Lösche.

    Am Samstagabend richtete ein Gewittersturm Schaden auf dem Töpfermarkt an

    Beachtlich sei auch die große Solidarität unter den Ausstellern. So half man sich gegenseitig, die zerbrechlichen Waren zu sichern, als am Samstag ein kurzer, aber sehr heftiger Gewittersturm aufzog. Für zerstörte Keramiken wurde zudem solidarisch Geld gesammelt, um den entstandenen Schaden teilweise zu ersetzen. Eineinhalb Stunden sei man damit beschäftigt gewesen, ergänzt Bürgermeisterin Sandra Perzul, um Stände und den zentralen Pavillon zu sichern. Danach saßen die Beteiligten im „Kalkspatz“, dem Verpflegungszelt für die Ausstellerinnen und Aussteller, noch länger als sonst über den Beginn des nächtlichen Betretungsverbots um 22 Uhr bis nach Mitternacht zusammen.

    In der Nacht auf Sonntag verschleppten Unbekannte die zwei Keramikvasen auf der zum Töpfermarkt neu gestalteten Grünfläche auf dem Untermüllerplatz, außerdem wurden zwei Rollbahnen Rasen aufgerollt, berichtete die Bürgermeisterin weiter. Die Vasen wurden aber unweit der Grünfläche gefunden und schnell zurückgebracht. Auffällig, so Perzul weiter, sei in diesem Jahr das deutliche höhere Müllaufkommen am Töpfermarkt-Wochenende gewesen.

    Auch die Dießener Polizei zieht eine positive Bilanz. Trotz der hohen Besucherzahl sei die Veranstaltung praktisch ohne besondere Vorkommnisse gewesen. Lediglich am Eröffnungstag sei die Geldbörse eines Ausstellers gestohlen worden. Auch der Verkehr sei in Anbetracht des Besucheraufkommens nahezu störungsfrei verlaufen. Dennoch verwarnte die Polizei insbesondere am Eröffnungstag zahlreiche Verkehrsteilnehmer, welche statt auf den vorgesehenen Auffangparkplätzen an den Ortseingängen lieber auf Gehwegen oder im Halteverbot im Ortszentrum parkten. (AZ)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden