Erstmals wurde zum Auftakt des Dießener Töpfermarkts der „Förderpreis junge Keramik“ vergeben. Beworben hatten sich 42 junge Keramikerinnen und Keramiker aus acht Ländern, darunter aus Thailand, Frankreich, der Türkei oder Griechenland. Die Werkstücke von 30 Bewerbern sind während des Töpfermarkts noch bis Sonntag, 1. Juni im „Blauen Haus“ zu sehen.
Das Rennen um den ersten „Förderpreis junge Keramik“ machte eine Keramikkünstlerin aus Höhr-Grenzhausen, mit ihrer eigens für den Wettbewerb angefertigten Arbeit „Stille Feuer.“ Nora Arrieta erhielt die mit 2.500 Euro dotierte Auszeichnung von Marktleiter Wolfgang Lösche und Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul im Kulturforum. Gestiftet wurde der Preis von der Keramikbedarf-Firma Andrea Wolbring aus Anzing bei München.
Beeindruckene keramische Plastiken, die von großer Fantasie und technischer Könnerschaft zeugen
Die Jury sah in den eingereichten Arbeiten von Nora Arrieta „ein überzeugendes Beispiel beeindruckender keramischer Plastiken, die von großer Fantasie, technischer Könnerschaft und gesellschaftlichen Bezügen zu unserer Zeit geprägt sind“.
Nora Arrietas Keramiken seien eine materialisierte Bilderflut. „Technisch hoch anspruchsvoll bekommen Glasuren eine physische Präsenz. Sie zerfließen wie Zuckerguss, ergänzen sich zu Stillleben mit überbordendem Überfluss. Sie wirken schmackhaft, vermitteln ein Lustgefühl, machen Appetit und zugleich verweisen sie auf unsere Gesellschaft mit ihrer Flut an Bildern und beschworenen Bedürfnissen“, heißt es in der Jurybegründung. Die preisgekrönte Arbeit „Stille Feuer“ rege aber auch zum Nachdenken an. Was bedeuten die brennenden Feuerzeuge, wem gelten die erloschenen Flammen?
Der erste Förderpresi junge Keramik in Dießen ist mit 2.500 Euro dotiert
„Alles scheint in Fluss zu sein in dieser beeindruckenden keramischen Arbeit“, sagt die Jury, bestehend aus der Kunsthistorikerin Gudrun Szczepanek, dem Keramikkünstler und Passauer Dozent Hans Fischer aus Passau sowie Dr. Nele van Wieringen, Leiterin des Keramikmuseums Westerwald in Höhr-Grenzhausen. (AZ)
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