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Frank Heidrichs vielseitige Talente: Patentanwalt und Bühnenbildner bei der Jakobsbühne Schondorf

Schondorf

Ein Patentanwalt als Bühnenbildner: Frank Heidrich und die Jakobsbühne Schondorf

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    Martin Rempfer, Michael Schulz, Alex Dorow, Julius Dorow und Frank Heidrich (von links) räumen in Ummendorf die Requisiten der Schondorfer Jakobsbühne aus dem Winterlager.
    Martin Rempfer, Michael Schulz, Alex Dorow, Julius Dorow und Frank Heidrich (von links) räumen in Ummendorf die Requisiten der Schondorfer Jakobsbühne aus dem Winterlager. Foto: Christian Rudnik

    Heuer hat Frank Heidrich in der Vorbereitung auf die aktuelle Spielzeit der Jakobsbühne Schondorf deutlich weniger zu tun, als sonst. Schließlich stehen die Requisiten und Bühnenteile für das Stück „Die Falle“ schon seit der Coronapandemie bereit. In der Spielzeit 2021 war das Kriminalstück schon einmal geplant, konnte aber - aufgrund der Pandemievorschriften - gerade zweimal vor nur wenig Publikum aufgeführt werden. Das soll heuer anders sein: Acht Vorstellungen sind zwischen dem 15. März und 6. April in Schondorf, Denklingen und Landsberg geplant. Dennoch ist der Patentanwalt Frank Heidrich als Bühnenbildner bei der Jakobsbühne ein gefragter Mann. Die Requisiten müssen nach der langen Zeit im Requisitenlager überprüft und gegebenenfalls repariert oder ergänzt werden.

    In aller Regel widmet sich der 53-Jährige in den Wochen und Monaten vor der Spielzeit (alle zwei Jahre wird ein anderes Stück unter der Regie von Alex Dorow aufgeführt) intensiv seiner Leidenschaft, dem Bühnenbau. In seiner Werkstatt zu Hause, aber auch oft im Freien, wird gehämmert, geschraubt und lackiert. Auch Metallbau- und Schweißarbeiten gehören zu den Dingen, die Frank Heidrich können muss. Doch bevor es so weit ist, gilt es für Heidrich, der vor seiner Tätigkeit als Patentanwalt Elektrotechnik studiert hat, Pläne zu machen, Absprachen mit dem Jakobsbühnen-Regisseur zu treffen und seine eigene Kreativität einfließen zu lassen.

    Der Patentanwalt Frank Heidrich ist seit 2025 im Team der Jakobsbühne Schondorf

    „Das Bühnenbild muss flexibel sein, muss transportiert werden können und an die unterschiedlichen Bühnen, auf denen gespielt wird, leicht angepasst werden können“, beschreibt Frank Heidrich die Herausforderung. „Wir haben ja keine professionelle Bühnentechnik, mit Seilzügen und ähnlichem“, ergänzt er. An sich selbst stellt er den Anspruch, eine professionelle Arbeit abzuliefern. Das bedeutet beispielsweise: Werden einzelne Wandelemente aneinandergereiht, um etwa ein Wohnzimmer zu markieren, muss die Farbe auf jedem Element exakt gleich mit der auf dem nächsten Element sein. „Ich habe mir im Laufe der Jahre vieles selbst beigebracht“, sagt Heidrich, der 2015, also vor zehn Jahren, über seinen Freund und Jakobsbühnen-Mitglied Michael Schulz zum Team der Jakobsbühne gestoßen ist. Seinerzeit stand „Acht Millionäre“ auf dem Spielplan. Er erinnert sich: „Damals war das Bühnenbild eigentlich schon fertig. Ich habe dann aber eine im Bühnenbild integrierte Treppe noch so umgebaut, dass sie modular wurde und somit besser transportiert werden konnte.“

    Landrat Thomas Eichinger (sitzend) spielt Daniel Corban im Psychothriller „Die Falle“ von Robert Thomas. Das Foto enstand während der Corona-Spielzeit.
    Landrat Thomas Eichinger (sitzend) spielt Daniel Corban im Psychothriller „Die Falle“ von Robert Thomas. Das Foto enstand während der Corona-Spielzeit. Foto: Christian Rudnik (Archivbild)

    Bis heute sieht Frank Heidrich das Erarbeiten eines Bühnenbilds als eine persönliche Challenge, noch ein Stückchen professioneller zu werden. „Ich habe den Ehrgeiz, alles selbst auszuprobieren, denn ich brauche diese Herausforderung. Das ist für mich ein sehr guter Ausgleich zum Job.“ Unterstützt wird Heidrich bei seinem Hobby, dem Bühnenbau bei der Jakobsbühne Schondorf von Martin Rempf, der selbst auch als Schauspieler auf der Bühne steht. In „Die Falle“ verkörpert er Abbè Maximin.

    Dass ihm handwerkliches Arbeiten Spaß macht, habe er schon als Jugendlicher gemerkt, erzählt Heidrich. „Mit 15 Jahren habe ich einen Ferienjob bei einem Fensterbauer gemacht, das hat mich wirklich begeistert.“ Überhaupt ist Frank Heidrich mit dem Thema Handwerk groß geworden, sein Vater war Elektriker, „ich habe meine Jugend quasi in der Werkstatt verbracht.“

    Das Bühnenbild für die Jakobsbühne Schondorf muss leicht zu transportieren sein

    Seit 2000 lebt Frank Heidrich mit seiner Familie in Schondorf, eine seiner drei Töchter hat das Jakobsbühnen-Fieber ebenfalls gepackt. Aber, anders als ihr Vater, der von sich sagt, die Schauspielerei sei nichts für ihn, weil Texte lernen nicht zu seinen Stärken gehöre, steht Marie Heidrich gerne auf der Bühne. Auch im aktuellen Stück „Die Falle“ ist sie als Assistentin Masolle von Kommissar Toulon (gespielt von Holger Schmidt-Lutz) zu sehen.

    Neben der Möglichkeit, sich kreativ auszutoben und handwerklich tätig sein zu können, schätzt Heidrich dieses Hobby auch deswegen so besonders, weil „es sehr viel Anerkennung und Wertschätzung gibt.“ Das sei im „normalen Berufsleben“ eben nicht so oft der Fall.

    Und was macht Frank Heidrich, wenn er sich nicht mit Patenten oder Bühnenbildern für die Jakobsbühne Schondorf beschäftigt? Dann trainiert der 53-jährige Familienvater und begeisterte Rennradfahrer gerade für eine ganz andere besondere Herausforderung: Anfang Juli nimmt er mit einem Charity-Rennrad-Team an einer Sternfahrt nach Paris teil. Insgesamt 67 Teams aus acht Ländern machen sich dann auf den Weg. Heidrich und sein Team sind von München aus eine Woche lang auf der rund 1100 Kilometer langen Strecke unterwegs, um mit den erzielten Einnahmen durch Sponsoring von Werbeflächen auf Trikots und Begleitfahrzeugen Geld für die Deutsche Kinderkrebs-Stiftung zu generieren. Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich unter www.team-rynkeby.de informieren.

    Spieltermine: Die Jakobsbühne Schondorf spielt „Die Falle“ am 15., 16., 22. und 23. März in der Aula des Landheims Ammersee. Beginn ist an den Samstagen um 19.30 Uhr und an den Sonntagen um 17 Uhr. Außerdem wird gespielt am 30. März (17 Uhr) und 3. April (19.30 Uhr) im Bürger- und Vereinezentrum Denklingen sowie am 5. April (20 Uhr) und am 6. April, (19 Uhr) im Stadttheater Landsberg. Karten fürs Stadttheater im Stadttheater oder im Reisebüro Vivell, Kartenvorverkauf für Schondorf bei Buchhandlung Timbooktu und Metzgerei Gall sowie Kartenreservierung für Schondorf und Denklingen telefonisch unter: 0172/8328649 oder online unter: www.theater-schondorf.de.

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