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Haindling und Günther Sigl: Musiklegenden rocken den Ammersee

Dießen

Hans Jürgen Buchner alias Haindling ist Schirmherr des Töpfermarkts 2025

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    Haindling kommt gleich zweimal nach Dießen: Einmal als Schirmherr des diesjährigen Töpfermarkts und einmal als Musiker.
    Haindling kommt gleich zweimal nach Dießen: Einmal als Schirmherr des diesjährigen Töpfermarkts und einmal als Musiker. Foto: Agentur

    Zumindest der musikalische Sommer kann endgültig Einzug in Dießen halten: Schließlich findet am Festplatz in den Seeanlagen nach einem Jahr Pause wieder ein Festival statt. Für dieses konnten gleich zwei Großmeister der bayerischen Klänge an den Ammersee gelockt werden. Am Freitag, 25. Juli, werden sich Haindling um den Multiinstrumentalisten Hans Jürgen Buchner ab 20 Uhr die Ehre geben. Einen Tag später ist die Spider Murphy Gang um Sänger und Bassist Günther Sigl zu erleben. Unsere Redaktion hat sich mit den beiden Musikern unterhalten.

    Günther Sigl steckt beim Treffen in seiner Gräfelfinger Wohnung voller Vorfreude auf diese sehr spezielle Show. Der 78-Jährige weiß beim Gespräch auf seinem gemütlichen Sofa eine Menge Anekdoten aus der Musikbranche zu erzählen. „Immerhin gibt es diese Combo seit 48 Jahren“, sagt Sigl lächelnd, „Gitarrist Barry Murphy und ich sind sogar die Gründungsmitglieder. So etwas schweißt einen zusammen. Wir haben miteinander viel erlebt.“

    Günther Sigl von der Spider Murphy Gang bei einem Auftritt in der Stadthalle Gersthofen.
    Günther Sigl von der Spider Murphy Gang bei einem Auftritt in der Stadthalle Gersthofen. Foto: Siegfried Kerpf

    Der eher introvertierte Frontmann ist nach wie vor ein glühender Verfechter des „American Way of Life“, also von Rock ’n’ Roll, Jeans oder individueller Freiheit. „Obwohl es einem der aktuelle US-Präsident nicht leicht macht, diesen Traum weiterzuverfolgen“, stöhnt der eingeschworene Amerika-Fan. „Aber Trump mitsamt seinem Chauvinismus und Rassismus im Gepäck wird sich irgendwann verabschieden. Elvis und Marilyn Monroe hingegen werden bleiben.“ Dass die „Gang“ überhaupt Rock ‘n‘ Roll-Musik mit bayerischen Texten macht, „das haben wir dem 2011 verstorbenen Radiomoderator vom Bayerischen Rundfunk, Georg Kostya, zu verdanken, der uns auf diese Kombination gebracht hat. Zu Beginn wollten wir uns eigentlich auf Englisch ausdrücken.“

    Der Vater von Hans Sigl ist in Utting aufgewachsen

    Zum Ammersee hingezogen fühlt sich Sigl durch den Vater, der in Utting aufgewachsen ist, ehe es die Familie nach Landsberg verschlug. Auf die Welt kam Günther Sigl in Schongau, seine Kindheit verbrachte er in Landsberg, 1958 ging es nach Karlsruhe, wo der junge Sigl nach der Schule eine Ausbildung zum Bankkaufmann absolvierte. „In jener Zeit entdeckte ich meine Obsession für die Musik, also Elvis, Bill Haley, später die Beatles. Mein Vater bekam Wind von der Sache, investierte 40 Mark und kaufte mir eine Gitarre. So ging’s los.“

    1977 zahlte sich die Investition des Vaters aus, denn in jenem Jahr spielte Günther Sigl mit seiner Band das Debütalbum ein. „Das hat bereits ordentlich verkauft“, berichtet der Anführer der Gang, „doch der ganz große Durchbruch kam 1981 mit dem Nachfolger „Dolce Vita“ und den Hits „Schickeria“ oder „Skandal im Sperrbezirk“. Das sind heutzutage echte Evergreens, auf die wir nach wie vor stolz sind. Deshalb spielen wir sie auf jedem Konzert. Natürlich auch in Dießen!“

    Ebenfalls auf ein gewaltiges Repertoire an Hits kann sich die sechsköpfige Formation Haindling berufen. „Aus diesem Topf werden wir schöpfen“, verspricht Mastermind Hans Jürgen Buchner. „Wir werden drei Stunden auf der Bühne stehen, zwischendrin gibt es eine Pause. Klassiker wie „Lang schon nimmer g’sehn“, „Spinn i“ oder „Telefon“ werden selbstredend nicht fehlen“, gesteht der Niederbayer den Fans zu.

    Hans Günther Buchner hat als Töpfermeister Lehrlinge ausgebildet

    Ehe Buchner von der Musik leben konnte, war er Töpfermeister. Diesem Beruf ging er nach, „bis es aufgrund der Musik damit für mich zu viel wurde“, erzählt der 80-jährige. „Ich bildete zuverlässig meine letzten drei Lehrlinge aus, danach gab es nur noch die Musik für mich. Das tut sie bis heute.“ Trotz der langen Abstinenz ist Buchner, der vor Dekaden auf dem Dießener Töpfermarkt einen Stand hatte, in der Keramik-Szene ein Begriff.

    Marktleiter Wolfgang Lösche und Bürgermeisterin Sandra Perzul präsentieren das Töpfermarkt-Plakat 2025.
    Marktleiter Wolfgang Lösche und Bürgermeisterin Sandra Perzul präsentieren das Töpfermarkt-Plakat 2025. Foto: Maren Martell

    So etwa dem Töpfermarktleiter Wolfgang Lösche. Ihm und seiner Schwester Dagmar Larasser, ebenfalls Keramikerin, ist es zu verdanken, dass der Musiker in diesem Jahr beim Töpfermarkt Schirmherr sein wird. „Über diese Einladung freue ich mich unbändig“, lacht Buchner beim Interview vergnügt ins Telefon. „Ich werde am 29. Mai nach Dießen anreisen, einen Spaziergang über den Markt tätigen, mir die Stände anschauen und ein paar Grußworte ans Publikum richten. Das wird ein ganz besonderer Tag für mich.“

    Ansonsten hofft er nicht nur auf schönes Wetter für die vier Tage Markt, sondern auch für die zwei Tage Sommer-Musikfestival. Und sind wir uns ehrlich, was soll schon schief gehen bei zwei sonnigen Gemütern wie Günther Sigl und Hans Jürgen Buchner?

    Das Open-Air-Konzert von Haindling am 25. Juli ist bereits ausverkauft, für Günther Sigl und Band gibt es noch ein paar Karten.

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