In vergangenen Jahr stellte Joachim Maria Hoppe, Referent für Denkmalpflege und Restaurierung und freischaffender Bildhauer, dem Mitgliedern des Förderkreises Schacky-Park die Pläne für ein neues Projekt vor: Zwei historische Stand-Vasen, geschmückt mit einem beliebten Thema der griechischen Kunst, dem orgiastischen Umzug der Dionysos-Anhänger mit dem Gott durch die Natur, sollen nach der Sanierung der brüchigen Treppe am Eingang des schmiedeeisernen Tores wieder an ihren ursprünglichen Platz gestellt werden. Die beiden Vasen zierten über Jahrzehnte das Portal des Klosters St. Vincent und fanden erst bei Klosterauflösung ihren Platz zurück in den Schacky-Park.
Hoppe war davon ausgegangen, „Altes wie Neues“ herrichten zu können und die alten Fundamente für die neu anzufertigenden Oberteile wieder verwenden zu können. Beim Abbau der Seitenwangen stellte sich allerdings heraus, dass ein zusätzliches neues Fundament gegossen werden muss. Weiter zeigte sich, dass die gesamte Stufenanlage hohl war und die Einzelstufen nur an den Enden auf Streifenfundamenten auflagen.
Knapp 250 Arbeitsstunden steckt Joachim Hoppe mit Anselm Hoppe in die Sanierung der Treppe im Dießener Schacky-Park
Somit konnten auch die gebrochenen Stufen nicht auf die zuerst vorgeschlagene Weise saniert werden. Nun war eine neue und aufwändigere Herangehensweise erforderlich. Da von unten beginnend eine Stufe auf der anderen aufliegt, mussten alle Stufen abgebaut werden. Die originalen gebrochenen Stufen wurden fachgerecht verdübelt und verklebt und wieder zusammengesetzt. Um die gesamte Stufenanlage noch zusätzlich zu stabilisieren, wurden bei allen Granitstufen an den Unterseiten Edelstahlschienen angebracht.

Das war in den letzten Monaten ein schönes Stück Arbeit, mit knapp 250 Arbeitsstunden und unerwarteten Mehrkosten. Große Unterstützung bei der Gestaltung bekam Joachim Maria Hoppe durch Anselm Hoppe, Restaurator und Inhaber der Naturstein Firma Roth in Augsburg. Anselm Hoppe hat den Unterbau und alle Teile in seiner Werkstatt gegossen. Der Förderkreis bedankt sich auch bei Karl-W. Geisler, der das Projekt ehrenamtlich als Architekt begleitete.
Die Wiederinstandsetzung der Treppenanlage kostet den Förderverein Schacky-Park 25.000 Euro
Ohne finanzielle Unterstützung bei Gesamtkosten von 25.000 Euro wäre diese Wiederinstandsetzung der Treppenanlage und die Restaurierung der historischen Vasen nicht gelungen. Die Förderungen des Bezirk Oberbayern, des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege und der Bayerischen Landesstiftung haben diesen „Point de vue“ ermöglicht. Auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat sich beteiligt. „Freiherr von Schacky würde es sehr erfreuen, dass ein markanter Blickpunkt in seiner Gartenanlage wieder hergerichtet ist“, heißt es in einer Pressemitteilung des Förderkreises. Der Treppenaufgang mit seinen repräsentativen Stand-Vasen zur linken und zur rechten Seite verschafft nun den Besuchern einen erhebenden Eintritt in die Parkanlage des Freiherrn. (AZ)
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