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Kunst und Glauben: Im Marienmünster in Dießen stehen sich weltliche und christliche Anschauungen gegenüber.

Kommentar

Lässt sich Kunsthistorie nicht mit christlichem Glauben vereinbaren?

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    Wie kann dieses wertvolle Altarblatt im Dießener Marienmünster für die Nachwelt erhalten werden? Darüber scheiden sich die Geister.
    Wie kann dieses wertvolle Altarblatt im Dießener Marienmünster für die Nachwelt erhalten werden? Darüber scheiden sich die Geister. Foto: Florian Jettenberger

    Zu den Orten, an denen kunsthistorische Schätze in großer Zahl zu finden sind, gehören zweifelsohne Museen – und Kirchen. Zahllose Gotteshäuser sind an sich schon solche Kunstschätze und beherbergen an ihren Wänden und Decken eine Vielzahl von Kunstwerken aus vergangenen Zeiten, die es zu erhalten gilt.

    Auch das Marienmünster in Dießen gehört zu diesen Orten. Nicht nur der „Dießener Himmel“, das Fresko in der Kuppel über dem Altarraum von Johann Georg Bergmüller, gehört dazu. Er malte das Fresko im Jahr 1736. Auch das Altarblatt von Balthasar Augustin Albrecht, das die „Aufnahme Mariens in den Himmel“ zeigt, ist von enormer kunsthistorischer Bedeutung.

    Das bayerische Landesamt für Denkmalpflege bangt um den Erhalt des Altarblatts im Marienmünster in Dießen

    Ebenso das um 1736 entstandene Heilige Grab von Johann Georg Bergmüller, das in der Osterzeit anstelle des Altarblatts gezeigt wird und im Laufe der Zeit um weitere biblische Darstellungen im Jahreslauf ergänzt wurde. Diese Mysterienbühne erfreute sich in der Vergangenheit großer Beliebtheit, darf aber - mit Ausnahme des Heiligen Grabes - nicht mehr gezeigt werden. Das Landesamt für Denkmalpflege fürchtet um den Erhalt des Altarblatts, das in dieser Zeit in einem Schacht versenkt werden muss.

    Pfarrer Josef Kirchensteiner hat eine Idee, wie Kunst und Glauben vereinbart werden könnten

    In Dießen stehen also weltliche beziehungsweise kunsthistorische Interessen denen der katholischen Kirche entgegen: Ist Kunsthistorie wichtiger als christliche Lehre? Eine Auseinandersetzung, die erst gar nicht ausgetragen werden sollte. Dabei könnte beidem gerecht werden, der Kunst, indem das Original in einem Museum sorgfältig restauriert und dort der Öffentlichkeit im geschützten Raum präsentiert wird und dem christlichen Glauben, indem eine Kopie im Marienmünster zu sehen ist, die problemlos an mehreren Tagen im Jahr den Blick auf die Mysterienbühne frei geben könnte. Dieser Idee von Pfarrer Josef Kirchensteiner sollte sich im Landesamt für Denkmalpflege niemand verschließen.

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