Das gemeindliche Einvernehmen zum Bau einer Reihenhausanlage an der Bahnhofstraße 27 wurde vom Bau- und Umweltausschuss für eine informelle Bauvoranfrage in jüngster Sitzung mit 6:3 Stimmen in Aussicht gestellt. Allerdings unter einer Bedingung: Ein fünf Meter breiter Vorgarten entlang der Straße muss erhalten bleiben.
Noch ist das Grundstück mit einem Mehrfamilienhaus aus den 1960er Jahren bebaut. Das Bestandsgebäude mit drei Wohneinheiten soll abgebrochen und durch sechs sogenannte „Stadthäuser“ mit zwölf dazugehörigen Stellplätzen ersetzt werden. Drei Stellplätze sind im südlichen Bereich vor den dazugehörigen Reihenhäusern geplant, die übrigen neun Stellplätze sind im rückwärtigen Grundstücksbereich vorgesehen. Geplant ist eine versetzte Anordnung der Reihenhäuser mit drei Vollgeschossen und Pultdach. Unmittelbar an der Straße soll ein Nebengebäude als Technik- und Abstellraum entstehen. Die überbaute Grundfläche würde durch das Bauvorhaben auf dem Grundstück von 163 Quadratmeter auf 469 Quadratmeter ansteigen.
Das Bauvorhaben fügt sich gerade so in die umliegende Bebauung in Dießen ein
Wie Bauamtsleiterin Johanna Schäffert erklärte, liege die überbaute Grundfläche am oberen zulässigen Wert. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite gebe es allerdings Gebäude, die der 500-Quadratmeter-Marke sehr nahekommen. Aus Sicht der Gemeinde füge sich das geplante Bauvorhaben deshalb nach Art und Umfang gerade noch in die umliegende Bebauung ein. Allerdings sollte zur Bahnhofstraße hin ein unbebauter Vorgartenbereich mit zirka fünf Meter Tiefe freigehalten werden. Genau hier sei allerdings der eingeschossige Technikraum vorgesehen.
Das geplante Nebengebäude müsse komplett verschwinden, da es eigentlich zum Wohnraum gehöre und als Grenzbebauung nicht zulässig sei, sagte Franz Sanktjohanser (Dießener Bürger). Wenn die Gemeinde hier eine Ausnahme mache, würden sich in der östlichen Nachbarschaft mit Sicherheit Nachahmer finden.
Das Straßenbild der Dießener Bahnhofstraße muss erhalten bleiben
Aufgrund des fünf Meter breiten Grünbereichs entlang der Straße sei die Bahnhofstraße in diesem Bereich bislang noch schön, sagte Sanktjohanser, und dieses Straßenbild müsse erhalten bleiben. Er könne der Planung nicht zustimmen, stellt Marc Schlüpmann (Grüne) klar, nicht zuletzt durch die Stellplätze sei nahezu das gesamte Grundstück versiegelt. Vielleicht, so Schlüpmann, könne man bei so einem Grundstück mal über Terrassenparker nachdenken.
Bauamtsleiterin Schäffert erinnerte daran, dass eine Planung des Antragstellers für 13 Wohneinheiten im November 2022 von der Gemeinde und vom Landratsamt abgelehnt worden sei. „Die damalige Planung war von der Höhenentwicklung noch eine Nummer größer und es war eine Tiefgarage dabei“. Die Bauvoranfrage dafür sei allerdings noch nicht zurückgezogen worden, so Schäffert.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden