
Grundschüler befragen Schondorfer Bürgermeister und äußern Wünsche

Plus Die Bürgersprechstunde im Gemeinderat Schondorf nutzen Grundschüler, um zu informieren, woran es im Ort fehlt. Der Bürgermeister und sein Stellvertreter antworten.

So manches Schondorfer Gemeinderatsmitglied staunte in der vergangenen Ratssitzung nicht schlecht, als es ins Rathaus kam. Im Saal warten ungewöhnlich viele und junge Zuhörerinnen und Zuhörer. Eingeladen hatte die Viertklässler Bürgermeister Alexander Herrmann (Grüne). Normalerweise besuchen die Schüler ihn im Rahmen des Heimat- und Sachkundeunterrichts im Rathaus, aber keine Sitzung. Der Nachwuchs, der von Lehrerinnen begleitet wurde, machte rege von der Bürgersprechstunde Gebrauch und erklärte, was aus seiner Sicht im Ort fehlt. "In der Regel nehmen wir die Anliegen mit und beantworten Sie nicht direkt, heute versuchen wir es mal anders", so Herrmann.
Eching und Utting planen bereits Bikeparks
Geäußert wurde unter anderem der Wunsch nach einem Bikepark, einem Kurs mit Hügeln und Kurven für Radfahrer, Skater oder auch Rollerfahrer. Herrmann sagte dazu: "So etwas der Richtung machen Eching und Utting schon, und es ist sehr teuer." In Utting laufen die Planungen dazu gerade, die Kostenschätzung liegt bei 236.000 Euro. Entstehen soll die Anlage beim Sportgelände. Auch Eching wolle auf dem Areal seines Sportvereins ein solches Angebot schaffen, erklärt Zweiter Bürgermeister Franz Pentenrieder auf Nachfrage unserer Redaktion. "Wir wollen im Zusammenhang mit der Erweiterung des Heimes der Stockschützen auch einen Pumptrack bauen. Das benötigte Lärmgutachten ist jetzt da. Zu klären ist aber noch der Punkt, was im beziehungsweise angrenzend ans Landschaftsschutzgebiet umsetzbar ist."

Gewünscht werden von den Kindern aus der 4a und b zudem weitere Sportangebote. Ein Dartsverein wurde ins Spiel gebracht. "Dafür braucht ihr sieben Erwachsene, dann könnt ihr einen Verein gründen", verwies der Bürgermeister. Eine Basketballabteilung beim TSV Schondorf regte ein Mädchen an. Die Antwort dazu, bat Herrmann, solle TSV-Mitglied und Zweiter Bürgermeister Martin Wagner (CSU) geben. Dieser äußerte, dass es bislang keine Anfrage in der Richtung gegeben habe und die Sportart in Utting auch angeboten werde.
Angeregt wurde auch eine Handballabteilung, was den Bürgermeister kurz in Erinnerungen schwelgen ließ: "Da war Schondorf früher mal richtig stark." Und für die Sportarten gilt: Es braucht Trainer. Papa und Mama sollten hierfür motiviert werden, riet der Bürgermeister den Kindern. Ein Mädchen ärgerte sich, dass auf dem Sportplatz Müll und Scherben herumlägen. "Wir müssen es aufräumen und haben weniger Zeit zum Trainieren", ärgerte sie sich. Wenn sie sehe, wer seinen Müll hinterlasse, könne sie die Person darauf ansprechen, regte der Bürgermeister an.
Schondorfer Grundschüler möchten mehr Spielplätze
Handlungsbedarf wurde auch beim Spielzeug in der Mittagsbetreuung und im Hort gesehen. So manches Spielzeug werde auf dem Boden liegen gelassen und andere würden dann drauftreten, berichtete ein Mädchen. Alexander Herrmann regte etwas mehr Achtsamkeit an und äußerte dann, dass die Betreuerinnen der Kinder eine Liste erstellen sollten, was angeschafft werden sollte. "Wir haben im Haushalt der Gemeinde jedes Jahr etwas Geld dafür eingeplant." Nachvollziehen konnte er auch den Wunsch nach mehr Spielplätzen und berichtete, dass zu dem Thema Gestaltung der Seeanlage ein Architekt in den kommenden Wochen Vorschläge präsentieren werde, auch zum Spielplatz.
Es wurden auch mehr Parkplätze vorgeschlagen. Die Frage, wo welche fehlen, konnte das Kind aber nicht beantworten, und ein Mädchen machte sich für mehr altersgerechte, barrierefreie Wohnungen im Dorf stark. "Wir haben auf dem Prix-Gelände neue Kapazitäten geschaffen, aber ja, es gibt zu wenig", antwortete Herrmann.
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