Es klingt wie ein Märchen und ist dennoch wahr: Der europäische Fußballverband UEFA hat dem TSV 1920 Schondorf den Löwenanteil einer großen Photovoltaikanlage für sein Vereinsheim finanziert: 90 Prozent der Gesamtkosten in Höhe von 37.600 Euro übernahm die UEFA, der Rest floss aus der Vereinskasse in das Projekt. Seit einigen Tagen ist die Anlage am Netz und produziert täglich umweltfreundlichen Strom.
Wie kam es zu diesem schier unglaublichen Glücksfall? Stefan Braunschweig, Vorstand des TSV Schondorf, erklärt: „Aus Anlass der Fußball-Europameisterschaft UEFA EURO 2024 in zehn deutschen Städten hatte der Europäische Fußballverband im Frühjahr 2024 ein Klimaschutzprogramm aufgelegt, um den ökologischen Fußabdruck der Großveranstaltung auszugleichen. Zielgruppe des Programms waren Amateur(Fußball-)Vereine in Deutschland. Sie konnten die unterschiedlichsten Nachhaltigkeits-Projekte von der klimaneutralen Energieerzeugung bis hin zu Einsparung von Wasser oder der Vermeidung von Müll einreichen.“
Zunächst geht der TSV Schondorf mit seiner Bewerbung „Solaranlage für das Vereinsheim“ leer aus
Kurzerhand habe sich der TSV Schondorf mit dem Projekt „Solaranlage für das Vereinsheim“ bei der UEFA beworben. In drei Runden wurde im Verlauf des vergangenen Jahres die Mittel von der UEFA vergeben. „Leider ging unser Verein dabei leer aus, aber den Versuch war es allemal wert und unserer Enttäuschung hielt sich in Grenzen“, erinnert sich Stefan Braunschweig.
Die völlig überraschende Wende kam dann per E-Mail an den Vorstand im November 2024. Der Inhalt des Schreibens lässt sich so zusammenfassen: Die wissenschaftliche Auswertung des Klimaschutzprogramms zeigte eine Lücke zwischen dessen Zielen und der tatsächlich erreichten Einsparung von CO₂. Deshalb passe die UEFA „das Volumen des Projekts an die realen Zahlen an“, wie es in der E-Mail hieß.
Große Freude beim TSV Schondorf: Im November 2024 kann ein neuer Antrag eingereicht werden
Im Klartext: Die UEFA stellt weitere Finanzmittel zur Verfügung – und der TSV Schondorf könnte mit seinem Projekt davon profitieren. „Das haben wir uns nicht zweimal sagen lassen und sofort einen neuen Antrag eingereicht – und wir hatten Erfolg“, freut sich Braunschweig.
Die Anlage verfügt über eine maximale Produktionskapazität von 24,5 kWp. Das heißt, sie kann theoretisch bis zu 24.500 Kilowattstunden Strom im Jahr produzieren. Zur Anlage gehört ein großer Batteriespeicher mit einer Kapazität von 16 kWh. Daraus kann der Verein einen doppelten Nutzen ziehen: ab sofort einen Teil seines Strombedarfs über die Anlage decken und den Rest gegen Vergütung in das Netz einspeisen. (AZ)
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