Im Südwesten von Utting, zwischen Entrachinger und Achselschwanger Straße, liegt ein Gebiet mit sehr unterschiedlicher Nutzung. Entlang der Entrachinger Straße zieht sich Wohnbebauung. Auf dem ehemaligen Menter-Gelände sind Häuser entstanden und eine Tagespflege hat sich angesiedelt. Weiter im Süden finden sich eine Reitanlage und ein Bootsbetrieb, dazwischen unbebaute Flächen, angrenzend ein Landschaftsschutzgebiet.
Auf einem der Grundstücke würde der Eigentümer gerne ein Wohnhaus errichten. Bereits 2012 wurde dem Vorhaben eine Absage erteilt, da das Grundstück im Außenbereich liegt. Die Beurteilung liegt beim Landratsamt. Nun nahm die Gemeinde einen erneuten Antrag auf Vorbescheid des Bauwerbers zum Anlass zu prüfen, welche Kriterien zusätzlich bei einer Bebauung verlangt würden. Dazu zählen eine drei Meter breite Zufahrt sowie eine sieben mal zwölf Meter große Bewegungsfläche für die Feuerwehr. Da das Areal nur von der Entrachinger Straße angefahren werden kann, wäre eine lange Zufahrt notwendig.
Vertragen die ohnehin stark ausgelasteten Kitas in Utting weiteren Zuzug?
Aus der einzelnen Bauanfrage hat sich nun eine weit größere Frage entwickelt: Soll das Gebiet weiterentwickelt und ein Bebauungsplan aufgestellt werden? Laut Flächennutzungsplan ist es als Mischgebiet ausgewiesen. Die Gemeinde besitzt dort keine Grundstücke. Das Thema wurde im Gemeinderat kontrovers diskutiert. Matthias Hornsteiner (Ländliche Wählergemeinschaft) zeigte sich skeptisch ob der Nachverdichtung. Lisa Vogt (GAL) sagte, die Gemeinde hätte bereits große Baustellen. Sie bezweifelte, ob die ohnehin stark ausgelasteten Kitas einen weiteren Zuzug verkraften würden. Peter Noll (GAL) riet zu städtebaulichen Verträgen mit den Grundstückseigentümern und verlangte eine Eingrünung des neuen Baugebietes aufgrund seiner Ortsrandlage.
Patrick Schneider (GAL) brachte ein Umlageverfahren ins Spiel, und Florian Hansch (SPD) machte auf die schmalen Straßen und den ohnehin durch die Tagespflege und die neuen Häuser zusätzlich generierten Verkehr aufmerksam. Bürgermeister Florian Hoffmann stand dem Bebauungsplan eher positiv gegenüber: „Wo kann Utting sonst noch wachsen?“, fragte er in die Runde.
Im nächsten Schritt wird nun der Planungsverband Äußerer Wirtschaftsraum München zu einer ersten Sondierung eingeladen. Auch ein Treffen mit den Grundstückseigentümern wurde vorgeschlagen. Einen Schnellschuss wird es wohl nicht geben. Aufgrund von zu verhandelnden Verträgen, aber auch Auflagen wie Umweltprüfungen würde das Verfahren rund zwei Jahre dauern, schätzte Hoffmann.
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