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Wie viel sich Dießen sein Marktjubiläum im nächsten Jahr kosten lassen will

Dießen

Wie viel sich Dießen sein Marktjubiläum im nächsten Jahr kosten lassen will

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    Der Dießener Rathausgiebel erinnert an die (Wieder-)Verleihung des landesherrlichen Marktrechts an Dießen im Jahr 1326.
    Der Dießener Rathausgiebel erinnert an die (Wieder-)Verleihung des landesherrlichen Marktrechts an Dießen im Jahr 1326. Foto: Stephanie Millonig

    Die Gemeindeverwaltung und die Dießener Vereine stehen in den Startlöchern für ein historisches Fest: 2026 wird die Markterhebung der Gemeinde Dießen, die vor 700 Jahren, im Jahr 1326, vom bayerischen Herzog und König Ludwig der Bayer vollzogen wurde, gefeiert. Damit die notwendigen Verträge mit dem Festwirt, den Künstlern und Bands sowie bezüglich der Licht- und Tontechnik beizeiten geschlossen werden können, genehmigte der Marktgemeinderat am Montag ein Budget von 150.000 Euro für das Festjahr.

    „Wir wollen den 700. Geburtstag unserer Marktgemeinde 2026 nicht nur ein paar Tage, sondern ein Jahr lang angemessen feiern“, betonte Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger). Der Höhepunkt soll das Festwochenende von Donnerstag bis Sonntag, 30. Juli bis 2. August, mit Festzelt, Festgottesdienst und nach Möglichkeit auch mit einem Festzug mit Wagen und Fahnenabordnungen sein. Gemeinsam mit den örtlichen Vereinen und Organisationen soll für das Festjahr ein buntes und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt werden.

    Ein Kalender zum Fest soll bereits vorab Geld in die Kasse spülen

    „Alle machen sich schon fleißig Gedanken und es sind bereits tolle Ideen zustande gekommen“, betonte Perzul. Geplant sei unter anderem ein Musikantentreffen im Schacky-Park, bei dem sich sämtliche Musikgruppen aus Dießen präsentieren können. Sie sei außerdem in Gesprächen mit der Carl-Orff-Stiftung und mit der Bayerischen Philharmonie. Ein Sportverein werde einen besonderen Sporttag anbieten und der Minigolf-Club organisiere ein Turnier. Auch die Carl-Orff-Schule werde involviert sein und im Blauen Haus werde es eine Fotoausstellung zum Thema „Dießen in alten Ansichten“ geben, um nur einiges zu nennen. Die „wunderschönen Fotos“ werde die Gemeinde auch als Kalender herausgeben, der bereits im Herbst vorliegen soll, um schon mal einige Euro in die Festkasse zu spülen.

    Für das Festwochenende sei die Verwaltung bereits mit Festwirten sowie mit Musikern und Kabarettisten im Gespräch. „Das Festjahr wird uns Geld kosten. Aber die Sache sollte es uns wert sein, denn den 800. Geburtstag der Marktgemeinde werden wir alle nicht mehr erleben“, so Perzul.

    Welche Kosten für das Jubiläum auf den Markt Dießen zukommen

    Geschäftsstellenleiter Karl Heinz Springer ging davon aus, dass für das Festwochenende im Juni Ausgaben in Höhe von 50.000 Euro einzuplanen sind. Für den Jahreskalender kämen voraussichtlich rund 3000 Euro hinzu und die Kosten für das Festabzeichen könnten je nach Qualität bei 8600 bis 20.000 Euro liegen. Möglicherweise könnte der Festwirt auch eine Ausfallbürgschaft fordern, falls der erhoffte Bierumsatz nicht erreicht werde.

    Auch bei den Künstlern müsse die Gemeinde möglicherweise einen gewissen Prozentsatz der geplanten Einnahmen übernehmen, damit die Eintrittskarten gegenfinanziert sind, sagte Perzul. Geplant seien aber auch Veranstaltungen ohne Eintritt. Einnahmen könnten auch aus dem Verkauf der Festabzeichen generiert werden, für das bereits erste Entwürfe vorliegen. Mit dem Kauf eines Festabzeichens könne jeder die Marktgemeinde und die 700-Jahrfeier unterstützen, erklärte Michael Hofmann (Bayernpartei). „Viele Leute tragen Festabzeichen an ihrer Tracht oder am Hut“. Er plädiere dafür, daran nicht zu sparen und die örtlichen Zinngießer zu beauftragen. Für „was Gescheites“ seien Touristen und Gäste auch gerne mal bereit, zehn oder zwölf Euro auszugeben.

    Gibt es nach dem Jubiläumswochenende Freibier für die Dießener?

    Zu Wort meldete sich auch Jürgen Zirch (CSU), der als Schankkellner der Augustiner-Festhalle über eine gut 20-jährige Wiesn-Erfahrung verfügt. Das 100-jährige Jubiläum des Trachtenvereins, so Zirch, habe den Verein 2022 rund 120.000 Euro gekostet. Eine schwarze Null sei am Ende nicht dabei herausgekommen, trotzdem sei es der Anlass wert gewesen, sagte er. Bezüglich des Gemeindejubiläums stellte Zirch in Aussicht, dass er bei seinem Arbeitgeber, der Augustiner-Brauerei, gute Konditionen für den Festwirt und möglicherweise sogar eine Spende für die Gemeinde aushandeln könnte.

    Wenn der Trachtenverein für seine Festwoche 120.000 Euro gebraucht habe, werde das Festjahr für die Gemeinde wohl etwas teurer kommen, meinte Hans Rieß (Freie Wähler). Da es ein Fest für alle Dießener werden soll, wären hohe Eintrittspreise nicht zielführend. Vielleicht sollten diese, wie Perzul bereits angedeutet hatte, durch Subventionen der Gemeinde verbilligt werden, um viele Leute anzulocken. Und Bier, das während der Festwoche nicht verkauft wurde, könnte den Vereinen und Bürgern – als Freibier – zur Verfügung gestellt werden, schlug Rieß vor.

    Dießen galt zwar schon zur Zeit der Grafen von Dießen und Andechs im 12. und 13. Jahrhundert als Markt beziehungsweise Stadt. Als Gründungsdatum des Markts gilt jedoch die von 1326 überlieferte Markterhebung durch Ludwig den Bayern, nachdem zuvor die landesherrlichen Rechte dem Augustiner-Chorherrenstift überlassen worden waren.

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