Die Mehrzweckhalle in Dießen ist und bleibt vermutlich auch noch eine ganze Weile das Sorgenkind der Marktgemeinde. Jetzt war die Zukunft der Halle, die seit über drei Jahren für größere Veranstaltungen wie den Rosenmontagsball, den Kinderkleidermarkt und Ähnliches nicht mehr zur Verfügung steht, wieder Thema im Gemeinderat.
Vier Varianten, mit denen eine Wiederaufnahme der vollständigen Nutzung möglich wäre, hat das beauftragte Architekturbüro Sommersberger dem Gremium in der jüngsten Sitzung vorgestellt, von der Minimallösung mit Kosten von rund 3,27 Millionen Euro brutto bis zum Neubau mit Bruttokosten in einer Größenordnung von rund 22,2 Millionen Euro.
Die technische Ausstattung der Dießener Mehrzweckhalle hat ihre Lebenserwartungszeit bereits überschritten
Variante 1 sieht vor, nur solche Arbeiten ausführen zu lassen, die für den Betrieb der Mehrzweckhalle und der Versammlungsstätte zwingend erforderlich sind. Dazu gehört etwa die Erneuerung der Lüftungsanlage sowie des Brandschutzes. Vorteile dieser Minimallösung wären die verhältnismäßig geringen Kosten in Höhe von 3,3 Millionen Euro und dass der Hallenbetrieb für den Schulsport während der Maßnahmen weiter durchgeführt werden könnte.
Gleichzeitig gibt das Architekturbüro zu bedenken, dass die Ausstattung der Sportgeräte in der Dießener Mehrzweckhalle längst nicht mehr der aktuellen Norm entspricht, eine Sanierung des Hallenbodens in näherer Zukunft zusätzlich nötig wäre und die technische Gebäudeausstattung „ihr Lebenserwartungszeit bereits überschritten“ habe.
Gut doppelt so teuer käme den Markt Dießen Variante 2, die neben den notwendigen Maßnahmen aus Variante 1 noch vorsehen würde, die Sportgeräte auf den Stand aktuell gültiger Normen zu bringen sowie die Umkleiden und hier insbesondere die Duschen zu sanieren, damit diese wieder uneingeschränkt nutzbar sind.
Außerdem würde dann das Trinkwassersystem den aktuellen technischen Regeln entsprechen und nach Abschluss der Sanierungsmaßnahmen könnten wieder Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen stattfinden. Allerdings müsse sich der Markt Dießen während der Bauarbeiten um Ersatzsportflächen bemühen, denn eine Nutzung wäre während dieser umfangreicheren Sanierung nicht möglich.
Ein Neubau kostet den Markt Dießen nach derzeitigem Stand bis zu 22,2 Millionen Euro
Deutlich teurer stellt sich eine Kernsanierung der Mehrzweckhalle dar, die eine Sanierung des kompletten Gebäudes inklusive der technischen Installationen beinhaltet. Das Innere des Gebäudes in der Nachbarschaft der Carl-Orff-Schule würde auf Neubaustandard gebracht und weitere Sanierungsmaßnahmen wären voraussichtlich auf Jahre hinaus nicht mehr vonnöten.
Mit einer Brutto-Gesamtsumme von fast 14 Millionen Euro allerdings ein dicker Brocken, der nur mehr von einem Abriss des bestehenden Gebäudes und einem Neubau getoppt wird. „Heute würde man eine Mehrzweckhalle für unsere Zwecke nicht mehr in dieser Größe bauen“, sagt Dießens Bürgermeisterin Sandra Perzul.
Entstehen könnte auf dem Gelände eine Dreifach-Sporthalle inklusive Versammlungsstätte für 800 Personen im Hallenbereich und Foyer als Versammlungsstätte für 250 Personen sowie eine Tribüne im Obergeschoss für rund 200 Personen. Größter Nachteil dieser Variante: Die Kosten von rund 16,5 Millionen Euro für einen reduzierten Neubau beziehungsweise gut 22,2 Millionen Euro für einen Neubau in der Größenordnung wie die bestehende Halle.
Der Marktgemeinderat hat sich nach der Vorstellung der Varianten noch nicht festgelegt und die Entscheidung über die Zukunft der Dießener Mehrzweckhalle vertagt.
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