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100 Jahre Böhmische Blasmusik: Musikverein „Frisch auf“ feiert Jubiläum in Willishausen

Willishausen

Musikverein „Frisch auf“ aus Willishausen wird 100 Jahre alt

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    Der Musikverein Willishausen feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Jubiläum und hat einige musikalische Überraschungen geplant.
    Der Musikverein Willishausen feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Jubiläum und hat einige musikalische Überraschungen geplant. Foto: Musikverein Frisch auf Willishausen

    „Ein Jahrhundert voller Musik“, darauf kann der Musikverein „Frisch auf“ Willishausen in diesem Jahr zurückblicken. Das bedeutet hundert Jahre musikalisches Engagement und Botschafter von gelebtem Brauchtum auch weit über die Grenzen Diedorfs hinaus. Eröffnet wurde das Jubiläumsjahr bereits mit einem Festgottesdienst sowie einer anschließenden Feier mit Musik im Bürgerhaus Willishausen. Am 10. Januar 1925 gründete Lehrer Georg Heinzelmann zum Zwecke der Belebung, Förderung und Pflege von Musik und Gesellschaft mit einigen Musikfreunden den Musikverein Willishausen und übernahm auch die grundlegende musikalische Schulung der Mitglieder. Bereits nach zwei Jahren beteiligte sich der Musikverein „Frisch auf“ erfolgreich an einem Musikfest mit Preisspiel in Krumbach. Weitere erfolgreiche Teilnahmen an zahlreichen Musikwettbewerben und Wertungsspielen folgten. Während der Kriegsjahre kam die Vereinsarbeit zum Erliegen, im Mai 1949 aber wurde durch die „Neugründung“ die Musikvereinigung wieder ins Leben gerufen.

    Infolge der Nachkriegsereignisse fanden damals viele Musikanten aus dem Egerland unter ihrem Leiter Josef Pecher im Umkreis von Augsburg ihr neues Zuhause, die alle gemeinsam dem Musikverein Willishausen beitraten und mit der böhmischen Blasmusik eine besondere Art der Blasmusik mitbrachten. Das Vereinsleben blühte wieder auf und durch den Zugang weiterer Musiker und intensiver Schulungs- und Probearbeiten entwickelte sich die Musikkapelle aus Willishausen zu einem gern gehörten Orchester mit einem breiten Spektrum traditioneller böhmischer Blasmusik, das das kulturelle Leben maßgeblich geprägt hat.

    Geblieben ist ein kompetenter Musikverein

    1950 schloss sich dem Orchester eine Sängerriege an und gemeinsam wurden sie in den folgenden Jahren für zahlreiche Feierlichkeiten im Landkreis Augsburg verpflichtet. 1958 entwickelte sich bei einem Ausflug nach Sisikon am Vierwaldstätter See die noch heute bestehende Freundschaft mit den Schweizer Musikfreunden. Ein Gedenkstein, gespendet von der Marktgemeinde Diedorf, erzählt mitten im Ort von dieser intensiven Freundschaft. Ein besonderer Höhepunkt stand 1963 auf dem Programm: Das bis dahin größte „Internationale Musikfest im Schmuttertal“ im Oggenhof wurde veranstaltet. Daran beteiligten sich Musikkapellen, Jodlerklubs, Alphornbläser, Fahnenschwinger, Schuhplattler und Handörgelispieler aus verschiedenen Schweizer Orten. Attraktion des Festabends war das Spiel der vollzähligen Kapelle der damaligen 24. US-Division.

    Ein historisches Bild aus den Anfängen des Musikvereins Willishausen.
    Ein historisches Bild aus den Anfängen des Musikvereins Willishausen. Foto: Musikverein Frisch auf Willishausen

    1971 wurde begonnen, eine Jugendkapelle aufzubauen. 1985 übernahm Ludwig Gumpp den ersten Vorsitz. Neben den zahlreichen musikalischen Auftritten kennzeichneten stets Gartenfeste, gemeinsame Fahrten, Besuche und Gegenbesuche von Partnervereinen, Skiwochenenden im Lechtal und die Aufzeichnung einer Audiokassette ein rühriges Vereinsbild. Ein Doppeljubiläum wurde im Jahr 2000 begangen: 75 Jahre Vereinsleben und 50 Jahre Männerchor. Auch die weiteren Jahre waren geprägt von der qualitativ hochwertigen Umrahmung des Musikvereins Willishausen und der Sängerriege von Festen aller Art. Weihnachten 2008 verabschiedete sich der Männerchor nach fast 60 Jahren aus dem aktiven Geschehen. „Besonders gut kam das 2009 ins Leben gerufene, nachmittägliche Kaffeekonzert „Kaffee und Musik“ bei den Bürgerinnen und Bürgern an, das bei vielen inzwischen einen festen Punkt im Jahresplan einnimmt“, freut sich der Ludwig Gumpp, der immer noch Vorsitzender des Vereins ist. Zum 100. Geburtstag ist der Verein eine kleine, kompetente und authentische Blaskapelle, deren Markenzeichen zweifelsohne die Böhmische Musik darstellt. Weitere musikalische Höhepunkte sollen im Festjahr folgen.

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