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Interview
10.06.2018

Haindling-Frontmann Buchner: "Ich will nicht nur pessimistische Lieder schreiben"

Hans-Jürgen Buchner gründete 1983 die Band Haindling, benannt nach seinem Wohnort in Niederbayern.
Foto: Felix Oechsler

Warum Hans-Jürgen Buchner, Frontmann der Band "Haindling", eine Katastrophe auf der Welt für unvermeidlich hält, aber trotzdem keineswegs ans Aufhören denkt.

Sie sind seit dreieinhalb Jahrzehnten im Musikgeschäft und mit Ihrer Band „Haindling“ immer noch der Renner. Wie machen Sie das?

Hans-Jürgen Buchner: Mei, wie man das macht? Indem man halt dreieinhalb Jahrzehnte was macht.

Aber die meisten anderen Musiker sind deutlich weniger erfolgreich...

Buchner: Ich hatte das Glück, dass ich einer der ersten war, die auf bayerische Mundart setzten. Inzwischen gibt es da ja massig Vertreter. Und ich habe ein außergewöhnlicheres Musikequipment als eine Gitarrenband. Außerdem bekam ich schnell gute Aufträge, zum Beispiel vom Regisseur Franz Xaver Bogner.

Wie kam diese Verbindung zustande?

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Buchner: Ich habe damals, in den 80er Jahren, erst zwei Jahre Musik gemacht, als er bei mir angerufen und mich nach München bestellt hat. Bogner hat mich dann gefragt, ob ich Filmmusik machen würde und ich sagte: Ja. Dann habe ich mir den Rohschnitt der Serie „Irgendwie und Sowieso“ angeschaut.

Die spätere Kultserie war also Ihr erster Auftrag?

Buchner: Klar, und ich habe natürlich zugesagt. Mein Glück. Denn mit dieser Melodie wurde ich bekannt. Wir saßen in München im Schlachthof und ich sagte zu Bogner: Du, ich habe eine Idee. Ich spielte sie ihm vor und fertig war die Titelmelodie zu „Irgendwie und Sowieso“. Die kennt heute in Bayern fast jeder.

Sie haben ursprünglich mit Töpfern Ihr Geld verdient. Wann haben Sie voll auf die Karte Musik gesetzt?

Buchner: Das ist eine lange Geschichte. Da gab es keine Entscheidung, denn mit Entscheidungen tue ich mir hart. Ich mache seit meinem vierten Lebensjahr Musik. Ich begann mit Klavier. Mit elf habe ich den Unterricht am Klavier abgebrochen und seitdem spiele ich nicht mehr nach Noten, sondern improvisiere. Irgendwann traf ich den britischen Rocksänger Kevin Coyne bei einem Konzert in Wien. Wir soffen mehrere Nächte miteinander.

Und dann?

Buchner: Suchte Kevin einen Proberaum vor einer Tour in Deutschland und ich habe ihn zu mir nach Haindling eingeladen. Coyne war bei damals bei Ariola unter Vertrag und da schaute auch ein Mann der Plattenfirma vorbei. Beim Abendessen legte ich eine Vierspurcassette von mir ein. Das waren die ersten Melodien. Der fand es gut und sagte gleich: Das müssen wir im Studio aufnehmen, dann bringst du eine Schallplatte raus. Dann habe ich in einer Woche alleine alle Lieder eingespielt. Das Album ist dann gleich mit dem deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet worden.

Haindling-Frontmann Buchner: "Bei mir ist erst mit dem Tod Ende"

Inzwischen sind Sie 73 Jahre alt. Haben Sie schon mal ans Aufhören gedacht?

Buchner: Aufhören kommt für mich nicht in Frage. Bei mir ist erst mit dem Tod Ende.

Sie besitzen jede Menge unterschiedliche Musikinstrumente und können Sie auch spielen. Haben Sie ein Lieblingsinstrument?

Buchner: Klavier ist schon mein Lieblingsinstrument, weil man sich da hinsetzen kann und sofort mit allen Akkorden ein fertiges Stück spielen. Auch zum Komponieren ist es unentbehrlich. Wenn ich mich ans Klavier setzte, fällt mir sofort eine neue Melodie ein, bei Texten ist das anders.

Inwiefern?

Buchner: Das ist schwieriger, denn Texte sagen etwas über einen aus. Viele Leute singen das Peinlichste vom Peinlichen über sich. So bin ich nicht drauf. Da bin ich echt kritisch. Ich kann etwas nicht singen, wenn etwas nicht meinem Sprachgebrauch und meinem Geschmack entspricht.

Es gibt Worte, die können Sie auf den Tod nicht ausstehen. Eines davon ist lecker. Warum?

Buchner: Das passt nicht in unsere Sprache. Wenn ein Bayer sagt, „Der Schweinebraten ist aber lecker“, da dreht sich mir der Magen um. Auch Tschüss und Hallo sind Wörter, die sich ins Bairische geschlichen haben.

Sie sind auch ein sehr politischer Mensch. Was sagen Sie denn zum neuen bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder?

Buchner: Mei, ob ich da ein Urteil abgeben muss über Menschen, die bald wieder weg sind? Der Seehofer jedenfalls war behäbig, dem habe ich übrigens ein Lied zur Donau geschrieben. Das ist ihm so nahe gegangen, dass er mir gestanden hat, er habe den Donauausbau zwischen Straubing und Vilshofen allein deswegen abgeblasen.

Haben Sie seitdem wieder mal ein Lied geschrieben, mit dem Sie politisch beeinflusst haben?

Buchner: Nein, ich glaube mit der dritten Startbahn würde das nicht funktionieren. Ich plane ständig politische Lieder. Aber ich will nicht nur über pessimistische Themen schreiben. Mietpreisbremse, Stromtrassenstreit, Wirtschaftswachstumsbeschleunigungsgesetz, Breitbandprogramm für den Breitbandausbau oder Atommüllendlagerstätte, das sind alles schöne Wörter, die man singen kann.

"Die Digitalisierung wird unser Untergang"

Sie sind beim Bund Naturschutz und bei Greenpeace Mitglied. Was sind Ihre wichtigsten Themen?

Buchner: Hauptsächlich bin ich beim Bund Naturschutz Mitglied. Da bin ich seit 25 Jahren dabei und mit der Goldmedaille ausgezeichnet worden. Gegen die Plastikverschmutzung der Welt habe ich eine Nummer im Programm. Die spielen meine Musiker im Plastikanzug auf Plastikflaschen. Damit versuche ich auf diesen Missstand aufmerksam zu machen. Aber ändern kann ich die Plastikvermüllung nicht. Die wird uns irgendwann einmal umbringen. Plastik ist überall vom Kinderspielzeug bis zur Verpackung. Wir gehen damit viel zu sorglos um.

Wie stehen Sie zur Digitalisierung der Gesellschaft?

Buchner: Das wird unser Untergang. Das kann nicht gut ausgehen. Ein kleiner Unfall kann die Welt heute ins Unglück stürzen. Und dieser kleine Unfall passiert durch menschliches Versagen. Ich kann die Stromversorgung von ganzen Städten ausschalten und wenn das durch Terrorismus passiert, ist es ganz schnell aus.

Haben Sie Angst davor?

Buchner: Das darf ich nicht sagen, denn man darf nicht ängstlich sein.

Warum denn das?

Buchner: Wenn man Fantasie hat und nicht mit einem von Unwissenheit getragenen Optimismus durchs Leben geht, dann kann man sich angesichts all der Schrecknisse auf der Welt vorstellen, dass einmal sozusagen aus Versehen ein Weltkrieg ausgelöst wird. Obwohl Weltkrieg, das spreche ich gar nicht aus. Nennen wir es: die große Katastrophe. Es wird halt für die Vernichtung der Welt viel mehr Geld ausgegeben als für den Aufbau.

Da steuern wir Ihrer Meinung nach direkt auf den Untergang zu?

Buchner: Kann man so sagen. Der Mensch ist eines der jüngsten Lebewesen auf der Welt und probiert aus, wie weit er gehen kann.

Wie können Sie angesichts dieses Kulturpessimismus eigentlich jeden Tag aufstehen statt zu sagen: Ist doch eh alles sinnlos?

Buchner: Erstens einmal schlafe ich gerne lang. Außerdem geht es mir in meinem Mikrokosmos gut. Außerdem profitiere ich von Erfindungen wie Autos oder Telefonen. Wir produzieren aber beispielsweise Waffen, die dafür sorgen, dass Flüchtlinge zu uns kommen. So bläd samma mir. Aus der Geschichte lernt der Mensch eben nur, dass es nix draus lernt.

Zur Person: Hans-Jürgen Buchner, 1944 in Berlin geboren, hat nach einer Keramikerlehre mit seiner Frau eine Töpferei in Straubing eröffnet. Erst mit 38 machte er sein Hobby Musik zum Beruf. Seitdem hat er mit seiner Band Haindling zahlreiche Alben veröffentlicht.

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