Humbaur sträubt sich gegen Einführung eines Betriebsrats
Plus Beim renommierten Gersthofer Anhänger-Hersteller hängt der Haussegen schief, seit Teile der Belegschaft auf eine Mitarbeiter-Vertretung drängen. Inzwischen ermittelt auch die Polizei.
Anfang kommenden Jahres werden in vielen Firmen die Betriebsräte gewählt. Dass deren Existenz auch 100 Jahre nach der ersten gesetzlichen Verankerung keine Selbstverständlichkeit ist, zeigt das Beispiel des renommierten Gersthofer Anhänger-Herstellers Humbaur. Dort versucht die Unternehmensleitung offenbar die Einrichtung einer Mitarbeitervertretung zu verhindern, die von der Gewerkschaft IG Metall vorangetrieben wird. Seit Freitag vor einer Woche ist der Streit sogar zu einem Fall für Polizei und Staatsanwaltschaft geworden.
Die Geschäftsführung des Unternehmen selbst wollte auf Anfrage unserer Redaktion keine Stellungnahme abgeben. Dafür spricht die Gewerkschaft. "Wir haben einen Wahlvorstand gewählt", erklärte IG-Metall-Gewerkschaftssekretär Björn Kannler auf Anfrage unserer Redaktion. "Die Initiative kam von den Beschäftigten, die an uns herangetreten sind und gefragt haben, was sie tun müssen." Wegen der Corona-Pandemie wurde die Wahlversammlung im Freien abgehalten. "Von den knapp 600 Beschäftigten der Firma waren 330 dabei anwesend", berichtet Kannler. Bei einem Betrieb dieser Größe umfasse der Wahlvorstand drei Mitglieder und drei Ersatzmitglieder.
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Die Diskussion ist geschlossen.
ist doch ganz einfach , Humbaur führt einen Betriebsrat ein und Zahlt dafür Tariflohn wie es Vorschrift ist ! ach ja ich glaube die vielen beschäftigten die dadurch Zulagen und Prämien die übertariflich sind verlieren werden dann auch wieder in lautes Wehgeschrei ausbrechen ??? vielleicht zahlt denn die Gewerkschaft das drauf ?? aber eine frage habe ich noch an die Gewerkschaftler , zahlen sie inzwischen ihren Angestellten wenigstens den festgelegten Tariflohn ?? oder so wie Früher nur 80-90 % wegen eines sicheren Arbeitsplatzes
Seltsam....wenn ein Arbeitgeber sich an geltende Gesetz hält, wie z.B. BetrVG, sollte er doch keine Angst vor einem Betriebsrat haben....oder?
Wenn man früheren Mitarbeitern glauben darf, dann liegt bei dieser Firma einiges im Argen was das Thema Umgang mit Mitarbeitern betrifft. Der Kommentator Wolfgang trifft den Nagel anscheinend ziemlich auf den Kopf.
Es ist noch nicht so lange her da gab es auch einen Gersthofer Betrieb "Gersthofer Backbetriebe" / Lechbäck. Die Installation eines Betriebsrates hat damals zur beschleunigten Insolvenz geführt. So ein Zufall.
Auch die Abschaffung der Leibeigenschaft war für viele Betriebe damals ein großes Problem und hätte so nicht kommen dürfen!
Da ich beide Seiten bestens kenne, kommt mir so in den Sinn:
- typisch "Mittelständlerverhalten, denken immer noch die Mitarbeiter sind nur dazu da ihnen in die Taschen zu langen. Viele Unternehmer sind intellektuell und menschlich nicht über den Stand des Einmannbetriebs hinausgekommen.
- Offenbar glaubt man auch im besagten Fall, dass der "Herr-im-Haus"-Standpunkt über der geltenden Gesetzeslage steht.
- wie kleinkariert, nein eher menschenfeindlich, ist es denn, denen die durch ihre Tätigkeit zum Wohl der Firma und insbesondere auch des Unternehmers beitragen, die Rechte und damit ein Stück weit Teilhabe an der Gestaltung ihres Arbeitstages vorzuenthalten.
Engstirmig - und jetzt zu einem anderen Aspekt - ist es auch, die Chancen in der Zusammenarbeit mit einem Betriebsrat nicht zu sehen. Ein Ansprechpartner für alle arbeitsrechtlich relevanten Fragen, durch die Mitwirkung an Maßnahmen eine höhere Akzeptanz in der Belegschaft, ein deutlich geordnetes und berechenbares Miteinander, etc.
Irgendwie befremdlich, dass das alte "Teile und herrsch" immer noch so perfekt funktioniert!