
Altenmünster beschließt Resolution zum geplanten Kiesabbau bei Emersacker

Plus Der Gemeinderat in Altenmünster stellt sich gegen die Pläne zum Sand- und Kiesabbau bei Emersacker. Das sind die Hintergründe.
Mit dem geplanten Kiesabbau bei Emersacker befasste sich nun auch der Gemeinderat Altenmünster. Wie bereits bekannt, planen die Fuggerschen Stiftungen im Wald zwischen Emersacker und Welden auf einer Fläche von acht Hektar Kies und Sand abzubauen. Das Abbauvolumen wird sich auf circa 600.000 Kubikmeter belaufen.
Aus rechtlicher Sicht ist die Gemeinde Altenmünster zumindest bislang nicht an dem Verfahren beteiligt. "Das Vorhaben steht ja in keinerlei Gebietszusammenhang mit uns", sagte Bürgermeister Florian Mair. Angedacht ist jedoch, die abgebauten Kies- und Sandmengen über die Staatsstraße 2032 nach Dillingen zur Aufbereitung zu transportieren.
Gemeinderäte fürchten mehr Verkehr und Lärm durch Kiesabbau
Der Ortsteil Zusamzell werde deshalb im Bereich der Staatsstraße von einer erheblichen Verkehrsbelastung betroffen sein, so Mair. Das führe zu Lärm und mehr Verkehr. Dabei werde die Straße im Kurvenbereich täglich mehrmals von Schulkindern überquert. Zudem sei die Fahrbahnüberquerung auch Bestandteil des Zusam-Radweges. Es ist zu befürchten, dass der Abtransport des Kieses/Sandes an der Ortsdurchfahrt Zusamzell zu einer erheblichen Steigerung des Risikopotenziales, insbesondere für Fußgänger und Radfahrer führen wird, so der Bürgermeister.
Obwohl kein direkter räumlicher Bezug zum geplanten Abbauort besteht, handelt es sich bezogen auf die naturnahe und reizvolle Landschaft im Bereich Holzwinkel und Altenmünster auch aus Sicht der Gemeinde Altenmünster um einen erheblichen Eingriff in die intakte Natur. Die Abbaufläche befindet sich auf dem Gebiet eines Naturparks (Naturpark Augsburg - Westliche Wälder) und ist zudem als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. Das Vorhaben führe unvermeidbar zu einer Verunstaltung des Landschaftsbildes.
Gemeinderat beschließt einstimmig Resolution gegen Kiesabbau
Auch ohne direkte Beteiligung am Verfahren sollte sich die Gemeinde Altenmünster positionieren und sich klar für die Belange ihrer Bevölkerung, insbesondere der Bürgerinnen und Bürger des Ortes Zusamzell, einsetzen, betonte Mair. Die Gemeinderäte Erich Pux und Johann Stuhlenmiller sehen diesen Eingriff durchaus kritisch, gaben aber zu bedenken, dass die Gemeinde ständig expandiert, Bauland- und Gewerbeflächen ausweist. „Wir sind deshalb auch für den Bedarf an dem erforderlichen Rohstoff Kies mitverantwortlich“, meinten sie. Siegfried Klein schlug vor, bei einer möglichen Verwirklichung des Projektes darauf hinzuwirken, an den Gefahrenstellen eine Ampelanlage zu installieren.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat nach den konstruktiven Wortmeldungen eine Resolution, in der alle bedenklichen Punkte aufgeführt sind, zum geplanten Kiesabbau in der Nachbarschaft.
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