Bahnausbau: Gerät die Region aufs Abstellgleis?
Plus Die Region Augsburg zankt über die richtige Trasse auf dem Weg nach Ulm, die Bahn plant - doch es gibt Entwicklungen, die das Vorhaben zurückwerfen können.
Für Augsburg ist es in vielerlei Hinsicht ein Jahrhundertbauwerk. Bis zu eine Viertelmilliarde Euro soll der seit Jahren laufende Umbau des Hauptbahnhofes kosten, der Steuerzahlerbund unkt schon von 300 Millionen Euro. Was bekommt die Region fürs ganze Geld? Möglicherweise ein Projekt, das nie vollendet wird.
Am Montag treffen sich in Neusäß Kommunalpolitiker aus dem westlichen Landkreis Augsburg. Bürgermeister, der Landrat und Abgeordnete sollen noch einmal beschwören, was unter ihnen seit Jahren als ausgemacht galt: Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Augsburg–Ulm soll zuerst die Strecke zwischen Augsburg und Dinkelscherben verbessert werden, damit dort die regionale S-Bahn endlich im Takt und verlässlich fährt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Ganz ähnlich klingt der Appell des schwäbischen CSU-Chefs Markus Ferber, auch er aus dem Landkreis Augsburg: „Wir müssen gemeinsam mit der Stadt Augsburg an einem Strang ziehen und mit einem beschleunigten Verfahren Baurecht schaffen.“ <<
Wichtig ist die Kombination aus Planungszeit UND Bauzeit!
Und da muss der Landkreis für seinen Wunsch auch in Vorleistung gehen, damit dieser Plan gegenüber einer Neubaustrecke entlang der Autobahn schneller wird!
Der Landkreis sollte dem gewünschten 3-gleisigen Ausbau helfen die Bauzeit zu beschleunigen und folglich einer 3 jährigen Einstellung des Bahn-Nahverkehrs im Augsburger Westen zustimmen. Man kann dann wesentlich schneller bauen als unter rollendem Rad.
Und es braucht in den Orten (v.a. Diedorf, Westheim und Neusäß) eine klare Befürwortung für eine Ausweitung der Bahnhöfe auf 4 Gleise für Zugkreuzungen auf der eingleisigen S-Bahn Trasse. Hier sollten die Gemeinden vorab mit den Grundstückseigentümern der Abrissbereiche eine Regelung herbeiführen.
Was hier abläuft, ist Gruppenzwang vom feinsten …. wer sollte sich den Argumenten der CSU, Durz und Co entziehen, ohne dass eine entgegen gesetzte Positionen überhaupt vorgestellt wird ?
Es läuft ab, wie im Kreistag vor knapp einem Jahr, - da war die Resolution schon geschrieben, von den Fraktionsvorsitzenden abgenickt, - und lag zur Beschlussfassung vor, als der planende Ingenieur das Rednerpult betrat und die Planungsgrundlagen vorstellte, - und einen offenen Prozess zur bestmöglichen Streckenführung ankündigte.
Nein, nicht schon wieder. Wir brauchen 4 Gleise um mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, für einen störungsarmen Ablauf und einen Regelmäßigen Takt im Nah- und Fernverkehr... und wir brauchen Vorschläge und Alternativen um einen Trassenverlauf beurteilen zu können.
Schnellschüsse wie von Durz und Co gefordert sind wie eine Shopping Tour nach einem Lotto Gewinn - unüberlegt, fürs Auge, - und beim näheren begutachten, für die Tonne.
>> Wir brauchen 4 Gleise um mehr Verkehr auf die Schiene zu bringen, für einen störungsarmen Ablauf und einen Regelmäßigen Takt im Nah- und Fernverkehr. <<
Genau so ist es - leider haben die Befürworter der 3 Gleise noch nicht begriffen, dass für ihre eingleisige S-Bahn praktisch alle Bahnhöfe zum Ausweichen auf 4 Gleise aufgeweitet werden müssten. Genau da, wo in Orten wie Diedorf sowieso schon wenig Platz ist.
Was hat der Nahverkehr zwischen Augsburg und Ulm mit der ICE Strecke zu tun ?
1. Aktuell teilen die sich die gleiche Strecke.
2. Bayern möchte für die regionalen Bahnhöfe kein eigenes Nahverkehrs-Geld aufwenden und hat daher die lokale Prominenz mit diesem unsinnigen 3-gleisigen Ausbau beauftragt. Bahnhöfe und Bahnsteige sollen überwiegend als "Abfallprodukt" der ICE Strecke modernisiert werden. Beim 3-gleisigen Ausbau wird nicht ein Gleis dazu gebaut, sondern es werden 2 Gleise abgerissen und 3 Gleise neu gebaut.
3. Veranlasser für den Ausbau ist aktuell der Fernverkehr für den eine Fahrzeit zwischen Augsburg und Ulm von unter 30 Minuten zur Sicherung vieler Anschlüsse extrem wichtig ist. Es gibt trotz vieler warmer Worte kein eigenes Nahverkehrsprojekt Bayerns für den Schienenverkehr in Augsburg.
4. Ein 3-gleisiger Ausbau unter rollendem Rad wird eine sehr lange Bauzeit aufweisen, wo starke Einschränkungen des Bahn-Nahverkehrs im Augsburger Westen über viele Jahre zu erwarten sind.
Seit 2010 stellt die CSU den Bundesverkehrsminister. Seit dieser Zeit gab es in Sachen Bahnausbau (Fern- und Nahverkehr) nur Versprechungen und einige mehr oder weniger unsinnige Prestigeprojekte (vor allem S 21 !). Aussagen zum Schienverkehr: reine Lippenbekenntnisse. Wenn man die Verkehrswende wirklich will - etwa mit einer Magnetschwebebahn System Bögl parallel zur Autobahn zwischen München und Augsburg (um in der Region zu bleiben) - dann muss die Politik endlich Geld in die Hand nehmen. Nur dann kann auch die A 8 West nennenswert entlastet werden.