Gersthofen/Neusäß: Bis Mittwochmorgen sind die Fragen geheim

VonJana Tallevi

Warum in Neusäß nicht einmal der Chef weiß, wo die Aufgaben lagern. In Gersthofen sind sie im Tresor.

Dass der Schulleiter des Justus-von-Liebig-Gymnasiums in Neusäß, Stefan Düll, gar nicht weiß, wo die Abituraufgaben für seine Schüler bis heute morgen aufbewahrt werden, ist kein beunruhigendes Zeichen. Das hat einen anderen Hintergrund. Ab heute werden in Neusäß gut 160 Abiturienten über ihren Abschlussprüfungen sitzen. In Gersthofen am Paul-Klee-Gymnasium sind es 107 eigene Schüler und neun Auswärtige, die sich an einem privaten Institut vorbereitet haben. Und unter den weiteren gut 1000 Abiturienten in Augsburg ist auch Stefan Dülls Tochter. „Deshalb habe ich in diesem Jahr gar nichts mit den Aufgaben zu tun“, erklärt er.

Die Aufgaben für Neusäß hatten in einem anderen Jahr schon mal in einer Polizeiinspektion gelagert, so Dülls Vorgänger Franz Weichselgärtner damals. Düll darf auch nicht dabei sein, wenn seine Kollegen aus dem Direktorat heute Morgen den Umschlag mit den Mathematikaufgaben für das Abitur 2017 öffnen. Da sind dann mindestens zwei Lehrer dabei, damit sichergestellt ist, dass der Umschlag auch tatsächlich noch verschlossen war. Mit dem Auftaktfach Mathematik sind übrigens alle Abiturienten befasst – genauso wie mit dem zweiten Fach Deutsch am Dienstag nächster Woche. Wenn alle Abiturienten gleichzeitig eine Prüfung schreiben, dann passen sie oftmals gemeinsam nur in die Turnhalle, in der in Gersthofen gestern schon Tische aufgestellt wurden.

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