
Gessertshausen
Brandanschläge: Das K1 ermittelt auf Hochtouren

Plus Immer noch steht die Ursache für das Feuer in einem sozialpädagogischen Zentrum nicht fest. Für viele Bürger aber ist die Sache ganz klar.

Auch zwei Tage nach dem Brand in der sozialpädagogischen Einrichtung in Gessertshausen, ist die Ursache noch nicht gefunden. „Die Ermittlungen laufen noch“, teilt eine Pressesprecherin der Polizei mit. Beauftragt mit der Suche ist das Fachkommissariat K1 des Präsidiums. Hier werden die Delikte bearbeitet, die eine „Verletzung höchstpersönlicher Rechtsgüter“ betreffen. Neben Brandstiftung sind dies beispielsweise auch unter anderem Tötungs- oder Sexualdelikte.
Weiterlesen mit dem Plus+ Paket
Weiterlesen mit dem Plus+ Paket
Wie berichtet wurden durch das Feuer vier Jugendliche leicht verletzt. Schlimmeres hat ein Rauchmelder verhindert, der rechtzeitig den Alarm auslöste. Ob das mittlerweile fünfte Feuer in nur wenigen Wochen in Zusammenhang mit den vorherigen vier Bränden steht, konnte die Polizei gestern ebenfalls noch nicht sagen.
Verdacht auf Brandstiftung hat sich erhärtet
Begonnen hat die Brandserie in Gessertshausen Anfang August. Rund 100 Heuballen waren auf einem Feld in Nähe der Bahnlinie in Brand geraten. Als nur wenige Tage danach erneut auf dem Feld ein Feuer ausbrach, erhärtete sich laut Zusmarshausens Polizeichef Raimund Pauli der Verdacht auf Brandstiftung. Schließlich könne eine Selbstentzündung des Strohs bei den kühlen Temperaturen in der Nacht so gut wie ausgeschlossen werden. Nach dem Brand in einem Geräteschuppen am 11. September und dem Feuer in einer Halle am 22. September, bei dem der komplette Futtervorrat der Tierklinik Gessertshausen verbrannte, hat die Serie nun mit dem jüngsten Ereignis in der Hauptstraße einen traurigen Höhepunkt erreicht. Erstmals wurden Personen verletzt.

Auch wenn die Polizei bislang weder einen Zusammenhang des jüngsten Vorfalls mit den vorherigen Fällen bestätigen konnte, und es zudem unklar ist, ob es sich überhaupt um Brandstiftung gehandelt hat, ist für viele Bürger die Sache ganz klar. Auf Facebook wird vermutet, dass es sich um einen einzigen Täter handelt, der stets in der Nacht zuschlägt. Zahlreiche Vorschläge gehen daher in die Richtung, nachts auf Patrouille zu gehen oder sich irgendwo auf die Lauer zu legen. „Einfach ein paar Zivilpolizisten versteckt aufstellen, dann wird man den Täter schon bald sehen“, schreibt ein User. Schließlich sei Gessertshausen keine Millionenstadt.
Täter agiert in einem recht großen Umfeld
Andere wiederum zweifeln an einem schnellen Fahndungserfolg. Tobias Winkler weist darauf hin, dass der Täter in einem recht großen Umfeld agiere. „Nicht nur direkt in Gessertshausen, sondern auch im Umfeld.“ Für eine erfolgreiche Überwachung wären „wirklich viele Beamte“ notwendig.
Alle Meinungsbeiträge lassen sich jedoch auf einen Nenner bringen. In Gessertshausen fühlen sich die Bewohner zurzeit nicht sicher und gehen abends mit einem schlechten Gefühl zu Bett.
Anders als in Gessertshausen ist die Ursache für das Feuer, dass am gestrigen Donnerstag in Thierhaupten in einem Wohncontainer für Asylbewerber ausbrach, offenbar geklärt. Nach Auskunft der Polizei deute alles darauf hin, dass ein defekter Kühlschrank den Brand entfacht hat. Als das Feuer ausbrach, befanden sich die Bewohner glücklicherweise nicht in dem Container. Der Sachschaden wird hier auf einen mittleren sechsstelligen Betrag geschätzt.
Lesen Sie dazu auch: Wütet ein Brandstifter? Menschen in Gessertshausen haben Angst
Das könnte Sie auch interessieren: Brand-Serie in Gessertshausen eskaliert: vier Verletzte
Was in den vergangenen sieben Wochen in Gessertshausen passiert ist, lesen Sie hier:
Die Diskussion ist geschlossen.