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Der Gasthof Schuster im Jahr 1952. 

Neusäß
11.09.2018

„Das gute, alte Gasthaus …“

Von Matthias Schalla

Waltraud Waschhauser hat 1986 in Neusäß genau gegenüber dem Gasthof Schuster gewohnt. Und das Schlafzimmerfenster ging zum Biergarten raus.

Das Gasthaus Schuster in Neusäß ist Geschichte. Und so manch alteingesessener Neusässer hat beim Abriss des altehrwürdigen Gebäudes sicherlich die ein oder andere Träne im Knopfloch zerdrückt. Schließlich hat vor allem die ältere Generation zahlreiche Erinnerungen an das Wirtshaus. Viele feierten dort ihre Hochzeit, andere machten dort eine Ausbildung, im Fasching wurde ausgelassen getanzt und so mancher Stammtisch verbrachte dort fröhliche Stunden.

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„Mein Vater übernahm im Januar 1968 gegenüber vom Gasthaus Schuster eine Bäckerei“, erinnert sich Waltraud Waschhauser. Das Geschäft lief gut, schließlich durfte ihr Vater für Familie Schuster Brot und Semmeln liefern. Und auch die Kinder kamen ganz auf ihre Kosten. „Wir durften damals von dort noch unser Getränk mehrmals in der Woche heimtragen“, sagt Waschhauser. Im Sommer habe es Capri-Eis gegeben und der Biergarten war bei schönem Wetter stets gut besucht. Allerdings hatten ihr Bruder und sie ihre Schlafzimmerfenster genau auf der Seite zum Biergarten hinaus. „Das hat uns bei offenem Fenster so manches Mal nicht immer gut einschlafen lassen, konnte aber auch sehr lustig sein“, schreibt Waschhauser.

Zur Kommunion gab`s eine Zigarre

Eine ganz besondere Erinnerung hat Waltraud Waschhauser an ihre Kommunion im Jahre 1968. Damals war sie neun Jahre alt und damals hätte es nicht so viele Geschenke wie heute gegeben. An ein Präsent aber denkt sie immer noch gerne mit einem Schmunzeln zurück. „Ich bekam von Frau Schusters Angestelltem eine Virginia geschenkt“, sagt sie und lacht. Sie als Neunjährige habe mit dieser langen und schlanken Zigarre natürlich nichts anfangen können. „Mein Vater hat sich aber darüber gefreut“, sagt sie. Den Namen des Angestellten wisse sie leider nicht mehr, sie kann sich aber daran erinnern, dass er wohl die rechte Hand der Chefin gewesen sei und sie immer „Traudl“ genannt habe. „Darüber war ich hocherfreut“. Sehr gut erinnern kann sich Waschhauser auch an den Kinderfasching und die ersten Jugendbälle, die stets alle sehr gut besucht waren. Sogar Besuch aus München habe damals mitgehen dürfen. Ihr Erinnerungen an den Gasthof enden aber im Jahr 1977. „Da sind wir dann umgezogen“, erklärt sie. Aber dennoch denke sie immer stets gerne an „das gute alte Gasthaus“ zurück.

Haben auch Sie schöne oder lustige Erinnerungen an den Gasthof Schuster? Schicken Sie uns doch ihre Erlebnisse, gern auch mit Bild. Per Post an Augsburger Allgemeine, Bahnhofstraße 8, 86368 Gersthofen. Per E-Mail an die Adresse redaktion.landbote@augsburger-allgemeine.de. Wir werden in loser Folge diese Beiträge veröffentlichen.

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