Der Schandbaum ist jetzt weg
In Meitingen gab es schon einmal Zoff um das bayerische Brauchtum rund um Diebstahl und Auslöse – aber eine andere Lösung. Vor zwei Jahren hatte der Maibaumklau übrigens Hochkonjunktur
Viele Passanten bleiben stehen, grinsen und machen ein Foto. Der Schandbaum, den eine Gruppe aus Herbertshofen direkt vor das Meitinger Rathaus gestellt hat, war ein Hingucker – wenn auch ein gerupfter. Doch gestern wurde er weggeräumt. Bürgermeister Michael Higl erklärte, dass der Baum im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem 1. Mai weggeschafft wurde.
Bei den Meitingern sind die Schandbäume – insgesamt waren es vier – das Gesprächsthema. Diese wurden aufgestellt, weil der Kultur- und Brauchtumsverein, der sich um das Aufstellen des Maibaumes kümmert, sich weigerte, einen gestohlen Baum auszulösen. Die Begründung: Die Diebe hätten den Baum, der in einer verschlossenen Halle lagerte, nicht „brauchtumgerecht“ gestohlen. Der Hallenbesitzer hat deswegen auch Anzeige erstattet. Weil es keinen Baum gab, sagte der Verein kurzerhand auch die Maifeier ab.
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