Die Angst vor den Rasern auf der Rennstrecke
Bürgermeister Hans Biechele fordert mehr Polizeipräsenz. Doch die Motorradfahrer sind schwer zu beeindrucken.
Bürgermeister Hans Biechele hat es mit guten Worten versucht und mit Anzeigen bei der Polizei. Gebracht hat alles nichts. Er sagt, seine Bürger hätten Angst. „Viele trauen sich nicht mehr, die Kreisstraße nach Schwabmünchen zu befahren, nehmen lieber einen Umweg über Konradshofen.“ 2009 schon, so zeigt das Zeitungsarchiv, tagte in Mickhausen eigens der Gemeinderat wegen Lärm und Verkehrsgefährdung durch Motorradtourismus auf der Kreisstraße von und nach Schwabmünchen.
Alleine im vergangenen Jahr gab es hier laut Polizei 23 Unfälle, dabei wurden acht Motorradfahrer und drei weitere Personen verletzt. In diesem Jahr registrierte sie bislang neun Unfälle mit vier Verletzten, darunter in der vergangenen Woche gleich drei schwer verletzte Motorradfahrer in der sogenannten Waldkurve (siehe Grafik). Gegen Gruppen von 50, 60 oder gar hundert Motorradfahrer sei alles machtlos, sagt der Bürgermeister und fordert mehr Polizeipräsenz: „Wir hatten Geschwindigkeitskontrollen unter der Woche vormittags. Da trifft schon mal einen von uns ein Strafzettel. Aber an Sommerabenden oder an Wochenenden, da sollte sich die Polizei mal öfters sehen lassen.“ Zu 99,9 Prozent, so sagt Biechele, seien es Auswärtige, die die Kreisstraße von und nach Schwabmünchen unsicher und vor allem die sogenannte Rennstrecke auf der Westhälfte zu ihrer Sportarena machen. „Die verabreden sich in sozialen Netzen und sind vor Ort über Funk vernetzt. Wenn die Polizei auftaucht, warten sie einfach ab, bis diese abzieht“, sagt Biechele. Denn nachzuweisen ist keinem was. „Ich habe nach einem gefährlichen Überholvorgang auch schon Nummernschilder notiert und welche angezeigt. Aber die Polizei will dann auch noch eine Personenbeschreibung. Beschreiben Sie mal einen in der Motorradkluft samt Helm.“ Selbst Blitzaktionen sind von den rasenden Wochenendbesuchern nicht sehr gefürchtet. Motorräder haben vorne kein Nummernschild, und hinter dem Helmvisier ist auf Fotos kein Fahrer zu erkennen. Biechele beschreibt ein typisches Autofahrererlebnis: „Sie kommen einem in extremer Schräglage mit dem Kopf auf der Gegenfahrbahn um die Kurve entgegen.“ Da erschrickt jeder Pkw-Lenker erst einmal.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.