
Diedorf macht die Umleitung dicht


Nach Protesten der Anwohner wird die Umfahrung geschlossen. Bürgermeister Högg: „Es war mein Fehler.“
Einen guten Monat hat es gedauert – dann riss der Geduldsfaden der Anwohner am Diedorfer Krautgartenweg. Dieser diente bislang als Umfahrung für die Schmutterbrücke zwischen Oggenhof und Diedorf. Am Freitag übergaben die Menschen ihrem Bürgermeister Peter Högg eine Liste mit 50 Unterschriften. Jeder, der dort unterzeichnet hatte, litt unter den Autofahrern, die den Feldweg zu schnell befuhren. Was dann passierte, beschreibt Bürgermeister Högg: „Dann legte sich eine riesige Staubwolke über die Häuser, dass die Anwohner kaum mehr die Hand vor Augen sehen können.“ Högg handelte noch am Vormittag: Seitdem ist die Durchfahrt im Krautgartenweg wieder nur noch für Landwirte und Busse im Linienverkehr erlaubt.
Wer ab sofort von Oggenhof auf die B300 in Diedorf fahren will, muss also den etwas längeren Weg über die Wiesenstraße nehmen und in Diedorf links auf die Bundesstraße einbiegen. Bürgermeister Högg verteidigt sein Vorgehen und nimmt sich selbst in die Kritik: „Ich muss den Bürgern etwas bieten, sonst ersticken sie im Staub. Dass es so weit gekommen ist, nehme ich ganz klar auf meine Kappe.“ Denn die Idee, den Feldweg während des Neubaus der alten Schmutterbrücke als Umleitungsstrecke auszuweisen und für Autos freizugeben, stamme von ihm. Beschwerden der Anwohner gab es seit Beginn der Baumaßnahme, weil sich kaum einer der Autofahrer an das dort geltende Tempolimit von 30 Stundenkilometern hielt und so regelmäßig Staubwolken aufgewirbelt wurden.
Ende April bewässerte der Diedorfer Bauhof die 800 Meter lange Strecke sogar, um die Staubentwicklung für die Anwohner zu reduzieren. Auch die Polizei kontrollierte teilweise den Weg, damit das Tempolimit eingehalten wird. Unterm Strich war alles vergebens – und nun griff die Gemeindeverwaltung zum letzten Mittel und sperrte den Weg wieder für den Privatverkehr.
Dass der Umweg beim Berufsverkehr auf der überlasteten Bundesstraße einige Zeit dauern kann, sei bekannt. Dem Wunsch der Gemeinde, dass eine Ampelschaltung die Einfahrt auf die Bundesstraße erleichtert, kommt das Landratsamt aber nicht nach, sagt Högg: „Das ist von den Behörden nicht gewünscht, weil es den Verkehr auf der B300 einschränken würde.“
Eine Resthoffnung für die Autofahrer besteht laut Högg aber noch: „Wir prüfen gerade ob es eine Möglichkeit gibt, den Krautgartenweg staubfrei zu machen.“ Diese Lösung würde so aussehen, dass der Weg geteert wird, damit kein Staub aufgewirbelt werden kann – in aller Regel ist das eine Kostenfrage. Dieser Belag würde den Anwohnern auch bleiben, wenn die Brücke im September fertiggestellt ist, sagt Bürgermeister Högg. Wann diesbezüglich eine Entscheidung fällt, ist aber noch nicht klar.
Autofahrer, die trotz des Verbots auf dem Krautgartenweg fahren, müssen damit rechnen, Probleme mit der Polizei zu bekommen. Die Gemeinde hat beantragt, dass die Ordnungshüter das Fahrverbot kontrollieren.
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