
Der neue Brunnen von Westendorf


Im Ort gibt es zwei Wasserbecken. Diese stoßen nicht nur auf Begeisterung
Westendorf Die beiden neuen Brunnen in Westendorf sind ein beliebtes Diskussionsthema im Ort. Die vier jungen Mütter, die sich gestern Vormittag auf dem Dorfplatz trafen, sind von einem der Becken, das ebenerdig verläuft und somit keinerlei Rand hat, alles andere als begeistert. „Das ist für kleine Kinder einfach gefährlich“, sagt Maria Steppich, und die anderen Mütter nicken zustimmend. Doch es gibt auch andere Meinungen zum neuen Erscheinungsbild des Dorfplatzes. „Ich glaube, das wird insgesamt ganz gut“, sagt Michael Böhm. Jetzt müsse nur noch das Grün wachsen.
Der neue Brunnen vor dem Rathaus mit einem quadratischen Becken von drei auf 4,7 Metern plätschert erst seit Kurzem. Das Wasser wird aus einem Edelstahlelement mit drei Düsen geleitet, das der Künstler Norbert Zagel aus Achsheim entworfen hat. Ein noch größeres, ebenerdiges Becken mit den Ausmaßen von acht auf drei Metern wurde auf dem Dorfplatz errichtet. Das Wasser fließt dort über Steine, sogenannte Quellquader, hinein.
Der kritische Punkt bei Brunnen und Wasserspielen ist meist der aufwendige Unterhalt. „Mit Sicherheit wird man das wegen der Algen und der Blätter, die reinfallen, reinigen müssen“, sagt Bürgermeisterin Henriette Kirst-Kopp. Dennoch sieht sie der ganzen Sache gelassen entgegen. Der Brunnen wird aus dem bestehenden Schacht am Dorfplatz mit Grundwasser gespeist. Das heißt, es sprudelt stets frisches Wasser in die Becken. „Somit findet keine Umwälzung statt, und es ist auch keine Chemie nötig“, so die Rathauschefin. Um das Wasser entnehmen und wieder versickern lassen zu dürfen, sei ein eigenes und nicht ganz einfaches Verfahren nötig gewesen, ehe das Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt grünes Licht dafür gaben.
Apropos Licht: Die beiden Brunnen bieten im wahrsten Sinne des Wortes noch ein ganz besonderes Highlight. Die Becken werden in der Nacht über ein LED-Lichtband beleuchtet.
Das Ziel aller Maßnahmen sei gewesen, die Aufenthaltsqualität am Dorfplatz zu erhöhen, erklärt Kirst-Kopp. Deshalb werden im September noch Sitzbänke an den Brunnen dazukommen. Diese werden keine Lehne haben, sodass man sich in beide Richtungen hinsetzen kann.
Eine Rundbank um den großen Baum zwischen Rathaus und Dorfladen ist schon aufgestellt. „Es freut mich, dass dieser Platz so gut angenommen wird“, sagt die Bürgermeisterin. Immer öfter würden sich dort Jung und Alt niederlassen, um ein Päuschen zu machen oder kurz zu ratschen. In diesen Tagen beginnt auch die Grünfläche zwischen den Wegen zu wachsen. Die Halme sollten eigentlich schon früher sprießen, doch die Witterung machte den Planern einen Strich durch die Rechnung. Erst war es zu nass, dann zu trocken.
Ein Projekt am Dorfplatz steht noch aus. Es ist ein Pavillon, der vermutlich aus Holz und Glas entstehen soll. „Die Entscheidung darüber wird im Herbst fallen“, so Kirst-Kopp. Noch heuer soll dagegen die Einweihungsfeier für den Dorfplatz stattfinden, der Termin dafür muss noch gefunden werden.
Die Neugestaltung des zentralen Platzes im Ort fand im Rahmen der Dorferneuerung statt. Das heißt, 50 Prozent der Kosten werden gefördert. Insgesamt schlugen die Maßnahmen (siehe auch Infokasten) in Westendorf mit rund einer Million Euro zu Buche, die Hälfte davon wird gefördert.
Die Diskussion ist geschlossen.