Er malt an der Erinnerung
An den Wänden von St. Anna gibt es außergewöhnlich viele Grabtafeln. Günther Posch restauriert sie nun – mit einer ruhigen Hand und viel Geduld.
Günther Posch taucht den Pinsel in die Dose mit roter Farbe und umrandet den Buchstaben, der vor Jahrhunderten in den Stein gemeißelt wurde. Die Linie ist fein. Jetzt bloß nicht zittern. Günther Posch, Vollbart, Baskenmütze, hat eine ruhige Hand und viel Geduld. Er ist Steinmetz und Schriftenmaler. Neben der Kirche St. Anna in Dinkelscherben hat er seine Leiter aufgestellt und einen Sonnenschirm aufgespannt. Konzentriert malt er Buchstabe für Buchstabe der Steinplatte in der Mauer nach. „Hier ruhet der wohlgeborene Herr Doctor medicinae Benedikt Haggenmiller“ steht darauf.
Noch vor kurzem hat man den Text kaum entziffern können. Der Stein ist verwittert, die Farbe verblasst. Doch das, was da in die Außenmauern der Kirche eingelassen ist, ist etwas Besonderes: Mehr als 40 alte Grabplatten gibt es hier – so viele sind es sonst nirgendwo in der Region, sagt Kirchenpfleger Hans Kopp. Sie erzählen von einer anderen Zeit. Damit sie das noch weiterhin tun, werden sie nun restauriert. Das ist aufwendig: Allein für die Platte des Arztes Benedikt Haggenmiller wird Posch zwei Tage brauchen. Insgesamt wird er noch bis Ende 2017 an der Dinkelscherber Kirche arbeiten – schließlich sind es etwa 11.000 Zeichen, die der Künstler aus Augsburg säubern und nachmalen muss. Er verwendet dazu sogenannte Durol Schriftfarbe, die viele Jahrzehnte lang auf dem Stein hält.
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