Fünf Millionen Euro für junge Flüchtlinge
Eine Expertin über den steinigen und kostspieligen Weg zur Integration Minderjähriger - und weshalb sie dazu keine Alternativen sieht
Sie kommen ohne Familie über die deutsch-österreichische Grenze. Ihre Ausweise haben sie meistens „verloren“, manch einer hat sich sogar mit mehreren Namen und verschiedenen Geburtsdaten in den Ländern registrieren lassen, die auf seinem Weg nach Deutschland lagen. Die Rede ist von unbegleiteten, minderjährigen Flüchtlingen. Etwa 200 gibt es im Landkreis Augsburg. Bei 2439 Flüchtlingen insgesamt ist das etwa jeder Zwölfte.
Nun sprach Jugendamtsleiterin Christine Hagen vor dem Jugendhilfeausschuss über die Lage im Landkreis – und warum bis Mai erst einmal keine weiteren dieser Flüchtlinge kommen könnten. „Die Integration wird schwierig und viel länger dauern, als wir es uns in den kühnsten Träumen vorstellen können“, sagte Hagen. Das Bildungsniveau dieser Flüchtlingsgruppe sei im Schnitt beängstigend niedrig, viele seien Analphabeten. „Die allermeisten haben einen hohen Förderbedarf“, sagte Hagen. Insgesamt liegen die durch diese Flüchtlinge im Landkreis verursachten Kosten bei fünf Millionen Euro, wobei ein Großteil etwa vom Freistaat Bayern finanziert wird. Einfache Lösungen gebe es nicht. „Keiner von denen geht zurück in die Heimat – wir müssen sie mitnehmen und ihnen eine Chance geben“, so Hagen. Das bedeute auch, mehr von den jungen Flüchtlingen zu fordern: „Unsere Hilfe hat Voraussetzungen. Sie müssen mitwirken wollen“, klärte Hagen auf. Eine feste Tagesstruktur, am besten in Kombination mit einer Ausbildung – das sei wichtig. „Wir dürfen diese jungen Leute nicht sich selbst überlassen“, warnte Christine Hagen.
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