
Ikea: Der Chef verlässt die „Villa Kunterbunt“

Plus Peter Süssenbach hat Ikea zwischen Gersthofen und Augsburg zu Deutschlands erfolgreichstem Ikea-Standort gemacht. Doch jetzt ist ihm etwas wichtiger.
Der schwedische Möbelriese Ikea kam 2006 nach Gersthofen. Von der Planung bis zur Eröffnung war Peter Süssenbach der Chef im Haus. Zum neuen Geschäftsjahr, das bei Ikea traditionell am 1. September beginnt, übergibt er sein „Baby“ an seinen Nachfolger Günter Müller, der aus Salzburg zurück nach Deutschland kommt.
Künftig wird Süssenbach Kollegen beraten, wie sie System und Idee von Ikea erfolgreich umsetzen. Von Anfang an war Peter Süssenbach der Chef im Möbelhaus in Gersthofen, dessen Team heute 320 Mitarbeiter hat. Schon bevor der erste Artikel ins Regal geräumt wurde, stand er am Reißbrett und auf der Baustelle in vorderster Linie. Die über 30.000 Quadratmeter große Niederlassung an der Nahtstelle zwischen Augsburg und Gersthofen brachte er schnell auf die Erfolgsspur. In den vergangenen zehn Jahren war Gersthofen der erfolgreichste Ikea-Standort Deutschlands. Das Lager wurde 2015 erweitert.
Der Abschied fällt ihm reichlich schwer
Kein Wunder, dass Peter Süssenbach der Abschied reichlich schwer fällt. Doch die Familie ist ihm wichtiger als noch ein paar Jahre Vollgas. Mit Teilzeitarbeit, Homeoffice und dem in zwei Jahren geplanten Eintritt in den Ruhestand will der heute 61-jährige Einzelhandelsspezialist das Familiendomizil in Diedorf genießen und viel Zeit mit dem 13-jährigen Sohn Patric verbringen. „In ein paar Jahren ist die Phase, in der er Spaß daran hat mit dem Vater Zeit zu verbringen, vorbei.“
Riesig stolz ist er auf die 19-jährige Tochter Nadine, die im Herbst ein Studium des klassischen Gesangs in Würzburg beginnt. Stolz auch darauf, dass er mit seiner Frau, die ebenso wie er den Beruf liebt, Familie und Job gut organisiert bekommen hat. Als Flugbegleiterin ist sie auf internationalen Flügen oft mehrere Tage unterwegs, „dann schmeißt der Papa den Haushalt“, zu dem auch Katze, Hund, 20 Hühner und ein paar Enten gehören. Denn „alles andere wäre nicht fair“.
Er lebt den Ikea-Kosmos
In den letzten Tagen als Store Manager im Möbelhaus steht Süssenbach immer noch unter Hochspannung. Vieles will abgeschlossen sein. Beim jährlichen Sommerfest für die Geschäftspartner vor wenigen Tagen hat er sich schon ein Stück weit verabschiedet. Mit zwei Musikerkollegen machte ihm Tochter Nadine dabei die große Freude die Gäste mit Jazz zu unterhalten. Die Kick-Off Party zum Start ins neue Geschäftsjahr wird auch seine Abschiedsparty mit den Mitarbeitern sein. „Das werde ich voll auskosten und bis tief in die Nacht hinein feiern“, hat sich der Chef vorgenommen, der den Ikea-Kosmos lebt.
Das „Du“ ist selbstverständlich. Der Boss trägt dasselbe Hemd mit Logo wie alle und wird deshalb beim Gang durchs Haus von Kunden durchaus mal um Hilfe gebeten. Kein Problem, auch wenn die Suche nach einem bestimmten Produkt etwas länger dauert als beim Mitarbeiter der Abteilung.
Besprechungen finden in der „Villa Kunterbunt“ statt
Besprechungen finden nicht im durchgestylten Meeting-Room, sondern in bunten Sesseln in kleinen Räumen wie der „Villa Kunterbunt“ statt. Und zwei oder drei Mal im Jahr steht der Chef im Mitarbeiterrestaurant am Herd und brät die Frühstückseier für die Belegschaft Der Einzelhandelsspezialist hatte schon Karriere bei Karstadt gemacht, als ihn vor 26 Jahren ein Headhunter zu Ikea brachte. Bereute habe er den Wechsel mit damals 35 Jahren nie.
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