
Kita-Gebühren: Eltern ärgern sich in Gersthofen über Rechnungen

Plus Wegen Corona gelten besondere Regeln. Manche Eltern ärgern sich über kurzfristig zugesandte Gebührenbescheide. Wann die Stadt die Kosten übernimmt.

In den vergangenen Tagen erhielten viele Eltern in Gersthofen Post: Die Abrechnung der Kita- und Mittagsbetreuungsgebühren für die vergangenen Monate wurde erstellt. Die Nachricht, dass sie nun zahlen müssen, konnten einige Eltern nicht nachvollziehen. Sie machten ihrem Ärger auf Facebook Luft. Denn vor einer Woche hatte der Stadtrat eine neue Gebührensatzung beschlossen, nach welcher die Eltern im Falle eines Lockdowns nur im ersten Monat zur Kasse gebeten werden.

In Zeiten von Corona konnten Kinder aufgrund von Kitaschließungen ihre Einrichtung nicht oder nur im Rahmen einer Notbetreuung besuchen, so Rathaushaussprecherin Ann-Christin Joder auf Anfrage unserer Zeitung. „Um Eltern in den ersten ungewissen Monaten der Corona-Pandemie zu entlasten, wurden die Gebühren ab April vorübergehend ausgesetzt.“ Dies sei Ende März mit dem Hinweis kommuniziert worden, dass eine genaue Regelung zum weiteren Vorgehen noch getroffen werden muss.
Kein Erlass bei höherer Gewalt oder Katastrophen vorgesehen
„In der Theorie wären Eltern verpflichtet, auch bei einer Schließung der Betreuungseinrichtung die vollen Gebühren weiter zu entrichten.“ Denn bei höherer Gewalt und dem Eintritt eines Katastrophenfalls sei kein Erlass von Gebühren vorgesehen, so Ann-Christin Joder weiter. „Bürgermeister Michael Wörle wollte Eltern in dieser schwierigen Zeit jedoch unter die Arme greifen.“
Corona habe unser aller Leben verändert, Eltern seien an vielen Stellen extrem gefordert gewesen und hätten sich mit völlig unplanbaren Themen beschäftigen müssen – finanzieller, organisatorischer oder auch gesundheitlicher Art.
„Entgegen der eigentlich durchführbaren Abbuchung aller Gebühren haben wir uns für die genaue tageweise Abrechnung pro Kind entschieden“, so Wörle. Das bedeutet, dass Eltern, deren Kinder in der Krippe, im Kindergarten, im Hort oder auch in der Mittagsbetreuung im Rahmen der Notbetreuung untergebracht waren, auch nur für diese einzelnen Tage bezahlen. Im Hort mache dies ohne Verpflegung zum Beispiel eine Gebühr von weniger als vier Euro pro Tag aus.
„Die tageweise Abrechnung ist für uns als Verwaltung ein enormer Kraftakt. Rund 1040 Einzelabrechnungen mussten erstellt werden. Doch wir haben das gerne getan, um den Eltern finanziell Erleichterung zu verschaffen.“ Die tageweise Abrechnung betrifft alle Betreuungseinrichtungen, von Krippe und Kindergarten über Hort bis hin zur Mittagsbetreuung.

Kinder, welche die Einrichtungen im Rahmen der Notbetreuung nicht besuchten, werden nach Auskunft von Joder nicht abgerechnet. Manche Eltern verärgerte allerdings auch, dass die Gebührenbescheide erst seit der vergangenen Woche zugestellt worden seien und darauf eine Zahlungsfrist in dieser Woche gesetzt wurde. Wie berichtet, ist in diesem August Corona-bedingt manches anders. Denn heuer bleiben alle Kindergärten und Krippen in Gersthofen die ganzen Ferien über geöffnet. Allerdings wurde das Angebot im Vergleich zu sonst reduziert.
Ab September soll es für jedes Kind einen Betreuungsplatz geben
Die Stadt hat dafür einen Leistungsbonus beim Landratsamt beantragt und bewilligt bekommen. Damit will man auch den Eltern entgegenkommen, die während des Lockdowns ihre Kinder betreuen mussten und dafür Urlaubstage aufgebraucht haben.
Ab September haben wieder alle Kinder in Gersthofen einen Betreuungsplatz, die einen solchen benötigen. Ab Januar gibt’s eine Warteliste. Doch dann soll die neue Kita an der Ostendstraße fertiggestellt sein. Weil die Kinder aus der Blumenwiese an der Schubertstraße dann in den neuen Kindergarten umziehen, werden dort Räume frei. „Dieser Platz wird dann aber auch gebraucht.“
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