Staatssekretär sagt Asylplanung für Weiherhof ab
Johannes Hintersberger hält nichts von einer Unterkunft für Flüchtlinge. Das teilt er der Interessengemeinschaft mit. Die anderen Beteiligten erfahren aber noch nichts.
Die Nachricht kam per E-Mail direkt aus dem Ministerium für Arbeit, Soziales, Familien und Integration: Der Weiherhof sei als Unterkunft für Asylbewerber oder auch anerkannte Flüchtlinge denkbar ungeeignet, heißt es dort. Er verfüge beispielsweise über keine ausreichende Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Deshalb sehe sein Haus keinen Anlass für weitere Planungen, schreibt Staatssekretär Johannes Hintersberger (CSU, Augsburg) persönlich an die Interessengemeinschaft (IG) Weiherhof/Döpshofen. Die setzt sich seit einigen Monaten gegen die Unterbringung von gut 90 Flüchtlingen in ihrem Ortsteil mit gerade einmal 30 Einwohnern ein. „Uns ist ein Stein vom Herzen gefallen“, zeigt sich die Sprecherin der IG, Karin Gleich, erleichtert. „Da kann jetzt nichts mehr schief gehen“, ist sie sicher.
Allerdings: Bis auf die Interessengemeinschaft hat kein Beteiligter diese E-Mail erhalten. Weder das Landratsamt, das die dezentrale Unterkunft anmieten wollte, noch die Gemeinde Gessertshausen oder auch das Kloster als Eigentümer sind bislang über diesen Schritt informiert. Für den ehemaligen Landtagsabgeordneten Max Strehle (CSU), ein Fürsprecher des Klosters und Vermittler der Idee der Unterkunft für Flüchtlinge, stellt das Vorgehen von Johannes Hintersberger gar ein Verhalten dar, das nicht ohne Konsequenzen bleiben dürfe. Denn: Die IG hat in ihrem Bemühen, die Nutzung des Weiherhofs als Flüchtlingsunterkunft zu verhindern, unter anderem eine Petition beim Bayerischen Landtag eingereicht. Die ist aber noch nicht besprochen worden. Laut Landtagsabgeordneter Carolina Trautner (CSU) soll das, nachdem alle nötigen Stellungnahmen eingegangen sind, aber noch vor der Sommerpause geschehen. Was Hintersberger jetzt mache, sei eine „Missachtung des Parlaments“, wettert Strehle. „Ich bin höchst erstaunt. Das geht überhaupt nicht, dass ein Staatssekretär eine Parlamentsentscheidung auf diese Art vorwegnimmt“, so Strehle, der in seiner Zeit als Landtagsabgeordneter selbst im Petitionsausschuss saß. „Wir haben hohen Respekt vor der Eingabe einer Petition und wollten das Ergebnis abwarten.“ Max Strehle beschreibt, was auf dem Weiherhof entstehen sollte: ein schwabenweit einzigartiges Zentrum für die Unterbringung verfolgter Christen aus Syrien und dem Irak. Jenen, die aus dem Glauben heraus verfolgt seien, sollte eine Heimat gegeben werden. Diese Planung, die gemeinsam mit der katholischen Kirche entstanden ist, sei dem Staatssekretär aber ganz offensichtlich unbekannt, glaubt Strehle.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Johannes Hintersberger hat in dieser Sache völlig Recht. Wer frage ich mich will ,will sich
bereichern wenn es um die Unterbringung von Flüchtlingen geht,der Weiherhof ist kein Ort für
Flüchtlingunterbringung..doch bei einigen Menschen hört der Vertand auf wenn es ums Geld geht.
Der Weiherhof ist ein Ort wo die Flüchlinge nicht einmal zum Arzt gehen können, oder geschweige
zum einkaufen in ein Lebensmittelgeschäft. Das Landratsamt Augsburg so wie die Gemeinde
Gessertshausen und das Kloster Oberschönenfeld sollten sich die Sache nochmals durch den Kopf
gehen lassen ob sie die Flüchtlinge von der Gesellschaft abschirmen möchten. Flüchlinge in einem
kleinen Ort wie den Weiherhof abschieben zu wollen hat nichts mit integration zu tun. Ich frage mich
schon welche intressen werden da gewahrt.die der Flüchtlinge oder die des Eigentümer. Ich kenne
Max Strehle sehr gut ,aber in dieser Sache was die Unterbrinung der Flüchlingen im Weiherhof
anbelangt liegt er total daneben. Es kommen viel mehr weniger Flüchtlinge nach Deutschland,und da
solltenwir erst einmal die vorhandenen Flüchlingunterkünfte nützen. Den schwarzen Kater hat nicht
der Johannes Hintersberger,sondern die befürworter vom Weiherhof.