Grüne beklagen Aus für Hebammenschule
Ausbildung am Klinikum läuft aus. Deutliche Kritik an Staatsregierung
„Mit dem aktuellen Aus für die Hebammenausbildung in Schwaben haben CSU und Freie Wähler den Bürgerinnen und Bürgern einen Bärendienst erwiesen“, so Alexander Kolb, Kreisrat und stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Kreistag. „Da sucht man bayernweit landauf, landab händeringend nach Hebammen, um die Geburtshilfe gerade auf dem Land sicherstellen zu können, und die Staatsregierung hat keine bessere Idee, als Schwaben quasi die einzige Schule für die Ausbildung zur Hebamme und zum Entbindungspfleger wegzunehmen“, so der Kommunalpolitiker aus Schwabmünchen weiter.
Zwar war es längstens bekannt, dass die derzeitige Form der berufsfachschulischen Hebammenausbildung im Jahr 2024 auslaufen wird und dieser Beruf ab diesem Zeitpunkt nur noch über ein Studium ergriffen werden kann. Dies geschieht infolge einer EU-Richtlinie, in deren Konsequenz bis zum 18. Januar 2020 alle Mitgliedstaaten die Hebammenausbildung an die Hochschulen zu überführen haben. „Nichtsdestotrotz haben wir uns berechtigte Hoffnungen gemacht, dass das Universitätsklinikum Augsburg mit seiner medizinischen Fakultät künftig einer der Standorte für die neue, akademisierte Ausbildung zur Hebamme sein und die aktuelle Berufsfachschule wie an anderen Orten auch den praktischen Teil der Ausbildung begleiten wird“, so Silvia Dassler, Fraktionsvorsitzende im Kreistag und Landratskandidatin. „Dass das Universitätsklinikum Augsburg trotz seiner ausdrücklichen Willensbekundung jetzt nicht zum Zug kam, ist unverständlich. Stattdessen agiert die Staatsregierung still und leise an den Bedürfnissen einer ganzen Region vorbei und lässt Schwaben aktuell unberücksichtigt“, so Dassler weiter.
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