
Im Einsatz für die Flüchtlinge

Gersthofer Betreuerin zieht im Sozialausschuss Bilanz über die Arbeit der mehr als 80 ehrenamtlichen Unterstützer
Die Mitglieder des Helferkreises Gersthofen sollen das Ankommen der Flüchtlinge in unserer Gesellschaft und deren Integration in das Leben in der Stadt ermöglichen. Christine von Gropper vom Diakonischen Werk Augsburg betreut die Helfer und berichtetet nun im Sozial- und Ordnungsausschuss von ihrer Arbeit.
„Der Helferkreis umfasst circa 80 registrierte Helfer sowie etwa 20 Helfer, die zum Beispiel im Trettenbachhaus Kurse anbieten“, so Christine von Gropper. Sie koordiniert deren Arbeit. „Wir erleben, dass unsere Arbeit Früchte trägt und für uns Ehrenamtliche eine große Bereicherung darstellt.“
Insgesamt 160 Flüchtlinge sind derzeit in Gersthofer Gemeinschaftsunterkünften untergebracht.“ Darunter sind ganz neu auch 19 aus Gambia – sie kamen von der Massenunterkunft in Donauwörth.“ Mit 34 ist die Zahl der Menschen aus Afghanistan am größten, gefolgt von Syrien mit 25 und Pakistan (22).
Unter den in den Unterkünften lebenden Flüchtlingen sind 67 abgelehnt, 86 anerkannt und bei sieben ist der Status noch unklar. „Hier wissen wir nicht, wie es weitergeht“, erklärte Christine von Gropper.
Viele Flüchtlinge benötigen bei der Bewältigung ihres Alltags vielfältige Hilfe und Unterstützung. Dies gelte vor allem für Familien und allein erziehende Mütter. Paten können ihnen bei organisatorischen Herausforderungen zur Seite stehen wie bei Behördengängen oder beim Ausfüllen von Formularen sowie bei Arztbesuchen. Sie stellen auch erste Kontakte, beispielsweise zu Sportvereinen, her und unternehmen gemeinsame Aktionen wie Ausflüge und andere Freizeitaktivitäten.
Dreimal in der Woche findet ein offener Sprachtreff statt, bei dem die Nationen bunt gemischt sind, so von Gropper weiter. Daneben gibt es aber auch Unterricht in festen Gruppen.
Aktuell verzeichnet die Helferin einen großen Bedarf bei der Hausaufgabenbetreuung. Vor allem für die Schüler der 1. bis 4. Klasse wird dringend Unterstützung gesucht. „Ziel ist es, einen Pool von Ehrenamtlichen aufzubauen, die je nach individuellem Zeitbudget die Kinder unterstützen. Zeitpunkt ist jeweils am Samstag von 9 bis 11 Uhr oder von 11 bis 13 Uhr im Trettenbachhaus in der Johannesstraße 4.
Für Gersthofen wurde zudem ein Pilotprojekt gestartet, das auf den ganzen Landkreis ausgeweitet werden soll. Es handelt sich um eine Online-Wohnraumbörse, wo Besitzer schnell und unkompliziert ihre eigenen Mietangebote einstellen können.
Dafür können sie eine Vermittlung qualifizierter Mietinteressenten bekommen sowie Hilfestellung bei der Beschaffung eines Energieausweises und bei der Vermittlung von Entrümpelungs-, Entsorgungs- und Wohnungsauflösungsteams erhalten. „Innerhalb des Jahres konnten wir fünf Wohnungen vermitteln – und es handelte sich durchweg um große Familien.“
Angeboten werden dazu für alle Gersthofer Wohnungssuchenden „Mietbefähigungskurse“. Diese informieren unter anderem über Mietobergrenzen und Rechte und Pflichten der Mieter. „Am Ende erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem sie Zugang zum Wohn-Café des Helferkreises Gersthofen bekommen.
Helferkreis und Flüchtlinge treffen sich jeden Samstag im Trettenbachhaus zwanglos zu einem gemeinsamen Frühstück.
bei Christine von Gropper unter Telefonnummer 0821/9079937 oder E-Mail vongropper.c@diakonie-augsburg.de.
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