Holtscha, Clogs und Knospen
In unserer Serie über sprachliche Besonderheiten geht es heute um Schuhwerk aus Holz
Landkreis Augsburg Manche nennen sie Franzosenschuhe, manche Clogs, einige auch Holländer- oder Schwedenpantoffeln – gemeint sind Schuhe und Sandalen aus Holz. Noch im 19. Jahrhundert waren sie auch in unserer Gegend weitverbreitet, da sie gerade auch für die bäuerlichen Arbeiten, insbesondere im Stall geeignet waren. Unterdessen sieht man die englisch Clogs genannten Schlappen aus Holz und auch anderen Materialien beim Personal ärztlicher Praxen und bei gesundheitsbewussten Mitmenschen. Unsereins trägt Holzklapperln bestenfalls noch am Strand, und da heißen sie dann etwa in Italien „zoccoli“, ein Wort, das die Schweizer mit „zoggeli“ übernommen haben. In Frankreich, das sei am Rande bemerkt, bedeutet sabotieren eigentlich mit dem Holzschuh, dem „sabot“, treten.
In unserem Raum haben sich die Holzpantinen wohl am längsten im Allgäu gehalten. Und da gibt es mundartlichen Bezeichnungen wie „Holtscha“ (= Holzschuh), oder auch „Hülzler“ und „Holzler“. Im Südosten des Allgäus bis hinüber ins Oberbayerische heißt, besser hieß der Holzschuh eigenartigerweise Knospe. Eine mögliche Erklärung ist die alte Bedeutung des Wortes Knospe, nämlich Knorre, grober Holzauswuchs. Die Mundartexperten König und Renn geben alternativ ein lateinisches „cuspus“ für Holzschuh an. Und die Südtiroler bezeichnen die hölzerne Fußbekleidung „Kosperl“. Das „n“ könnte in Anlehnung an die pflanzliche Knospe zugefügt worden sein. Weitere mundartliche Bezeichnungen in unserer Region sind lautmalend oder geben die Art des Gehens mit derartigen Holzschuhen und -sandalen wieder: „Klapper(ln)“, „Schlorpen“, „Schlerpen“, „Schlappen“.
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