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Foto: Marcus Merk
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Klimaaktivisten haben am Freitagmorgen Plakate zum Erhalt des Lohwalds in Meitingen aufgehangen.

Meitingen
09.04.2021

Klima-Aktivisten hängen Banner zum Schutz des Lohwalds auf

Von Matthias Schalla, Philipp Kinne

Das Bündnis "Wald statt Stahl" protestiert gegen eine Rodung von Teilen des Meitinger Bannwaldes.

Mit einer spektakulären Aktion haben Klima-Aktivisten am Freitagamorgen für den Erhalt des Bannwaldes in Meitingen demonstriert. Mehrere Aktivisten kletterten gegen 5 Uhr in die Bäume und hängten in unmittelbarer Umgebung des Rathauses und im Bereich des südöstlichen Lohwalds Banner auf. Wie berichtet wollen die Lech-Stahlwerke (LWS) für eine Erweiterung des Unternehmens einen Teil des geschützten Waldes roden. Gegen diese Pläne wehrt sich das neu gegründete Aktionsbündnis "Wald statt Stahl".

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"Finger weg vom Lohwald" und "Saubere Luft statt Stahlwerk-Gruft" steht in schwarzen Lettern auf den etwa drei mal zwei Meter großen Bannern. Die Aktionen von "Wald statt Stahl" richten sich nach Auskunft des Bündnisses nicht gegen die Arbeiter des Stahlwerks, sondern würden dem Ziel dienen, die "zukunftsfeindlichen Pläne" der Stahlwerksführung zu verhindern.

Ein Baumhausdorf im Lohwald wie im Hambacher Forst

Bereits Ende Februar demonstrierten knapp 600 Bürger mit einer Menschenkette für den Erhalt des Lohwalds (wir berichteten). Sollte nun auch die jüngste Protestaktion keinen Erfolg haben, wollen die Aktivisten von "Wald statt Stahl" einen Schritt weiter gehen. So sei unter anderem geplant, den Lohwald nach dem Vorbild des Hambacher Forsts und des Dannenröder Walds zu besetzen und dort ein Baumhausdorf zu errichten.

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Foto: Marcus Merk
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Klimaaktivisten haben am Freitagmorgen Plakate zum Erhalt des Lohwalds in Meitingen aufgehangen.

"Wald statt Stahl" ist nach eigenen Aussagen ein Zusammenschluss von Klimagerechtigkeitsaktivistnen diverser Bewegungen aus Meitingen, Augsburg und weiteren Städten. Sie eint das Ziel, mit Aktionen und zivilem Ungehorsam den Meitinger Lohwald zu erhalten und seine Erweiterung einzufordern. Ebenfalls für den Erhakt des Lohwalds kämpft die Bürgerinitiative Lech-Schmuttertal, die gemeinsam mit der AGL Meitingen, dem Bund Naturschutz und dem Klimacamp Augsburg Ende Februar die Menschenkette organisiert hat. Als "Bannwald-Bündnis Unterer Lech" haben die Organisationen die Meitinger Bannwald-Erklärung verabschiedet, die inhaltlich das Anliegen untermauert, den Lohwald komplett zu erhalten.

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Klimaaktivisten haben am Freitagmorgen Plakate zum Erhalt des Lohwalds in Meitingen aufgehangen.

Lech-Stahlwerke wollen insgesamt 18 Hektar roden

Anlass der Proteste ist ein Antrag der Lech-Stahlwerke, knapp 18 Hektar des Waldes roden zu dürfen, das ist mehr als ein Drittel der Waldfläche. Dort sollen dann neue Produktionsanlagen entstehen sowie Lagerflächen für eine sortenreine Lagerung von Nebenprodukten der Stahlherstellung, die damit in einen Recycling-Kreislauf gelangen könnten.

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